Abdirahman A. Muhumad ist Doktorand und Stipendiat am SYLFF-Mikrokolleg zum Thema "Forced Migration". Zuvor lehrte Abdirahman am Fachbereich für Soziologie der Universität Jigjiga in Äthiopien und war dort auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institue of Migration Studies tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind Forced Migration (Flüchtlinge und IDPs), 'nachhaltige Lösungen' zu Flucht und Vertreibung sowie Diaspora und Entwicklung. Er lehrte darüber hinaus Kurse zu Globalisierung, sozialen Bewegungen, Forced Migration und sozialer Entwicklung. In seiner Dissertation untersucht er die äthiopisch-somalische Diaspora und die Rolle von Rücküberweisungen für informelle transnationale Sicherung.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter | Soziologie / Transnationalisierung, Migration und Arbeit
Ruhr-Universität Bochum | Fakultät für Sozialwissenschaft | Gebäude GD E1-317 - Postfach 74 | 44780 Bochum
Aufsätze in wissenschaftlichen Zeitschriften
Correspondence
Beiträge in Sammelbänden und Handbüchern
Forschungsberichte und Working Papers
Blogbeiträge und Analysen
Die Rücküberweisungen von Migrant*innen, d.h. das Geld, das diese an ihre Verwandten, Freunde und Familien in den Herkunftsländern schicken, ist in den letzten Jahrzehnten von politischen Entscheidungsträger*innen, Praktiker*innen und Forschenden intensiv diskutiert worden. Rücküberweisungen wurden als wichtige Quelle für den Lebensunterhalt und wichtige Ressource für die Armutsbekämpfung in den Herkunftsländern von Migrant*innen betrachtet. Sie wurden auch mit gewaltsamen Konflikten an den Herkunftsorten in Verbindung gebracht. In meiner Dissertation erforsche ich den Fall der äthiopisch-somalischen Diaspora, also von ethnischen Somalier*innen, die aus Äthiopien stammen, insbesondere aus der ostäthiopischen Region, die als Somali Regional State (SRS) bezeichnet wird. Hierbei untersuche ich, welche Rolle Rücküberweisungen als informelle soziale Sicherung für ihre Verwandten und Freunde am Herkunftsort spielen.
Angesichts der starken Einkommensschwankungen, denen die meisten Haushalte in Entwicklungsländern ausgesetzt sind, und der geringen Kapazitäten der Regierungen, allen Bürger*innen eine funktionierende soziale Sicherung zu bieten, kann die Bedeutung informeller Mechanismen sozialer Sicherung in diesen Ländern nicht unterschätzt werden. Aufgrund ihrer Anfälligkeit für wirtschaftliche Probleme und Naturkatastrophen und trotz der begrenzten Kapazitäten und Ressourcen der Regierung, benötigen die Haushalte in armen Gebieten wie der Somali-Region Zugang zu sozialer Sicherung, die ein angemessenes Wohlfahrtsniveau bieten. Die Studie verwendet einen qualitativen Ansatz, um zu untersuchen, welche Rolle Rücküberweisungen als informelle soziale Sicherung für Familien und lokale Gemeinschaften spielen, wenn formale Sicherungsmechanismen fehlen (oder kaum vorhanden sind). In dieser Studie wird die Grounded Theory Methodology als Grundlage für das Forschungsdesign verwendet. Um die genannten Aspekte zu untersuchen, wird ein multi-lokales Sample (Fauser, 2018) von Empfänger*innen von Rücküberweisungen in der Somali-Region und Sender*innen in ausgewählten westlichen Ländern mit einer Mischung aus Schneeball- und gezieltem Sampling verwendet.