Dana Tholen ist seit Oktober 2022 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Soziologie – Transnationalisierung, Migration und Arbeit. Sie forscht und lehrt an der Schnittstelle von Arbeits- und Migrationssoziologie zu den Themen transnationale Arbeitsmärkte, migrantische Arbeit und dem Verhältnis von Gewerkschaften und Migration. Hierbei arbeitet sie vor allem mit Methoden der qualitativen Sozialforschung. Konkret interessieren sie in ihrer Forschung die Bedingungen migrantischer Arbeit zwischen Grenzregime und Prekarisierung in Deutschland und die Möglichkeiten gewerkschaftlicher Organisierung in migrantisch geprägten Branchen. In Ihrer Dissertation untersucht sie die Arbeitsbedingungen in der Kurier-, Express- und Paketlieferbranche und erforscht dort Strategien und Perspektiven gewerkschaftlicher Organisierungsbemühungen.
@dltholen
Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Soziologie / Transnationalisierung, Migration und Arbeit
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Auf der letzten Meile.
Organisierung und Migrantische Agency im Kontext von Fragmentierung und Prekarisierung in der Kurier-, Express- und Paketlieferbranche
Der Kurier-, Express, und Paketlieferbereich (KEP) steht für eine hochdynamische und kompetitive Branche, die in den letzten Jahren ein explosionsartiges Wachstum hervorgebracht hat. Dieses wird vor allem durch die weitverbreitete Etablierung von Subunternehmerstrukturen, sowie durch den Einsatz von migrantischen Arbeitskräften bewältigt.
Das Dissertationsprojekt fragt in diesem Kontext zum einen nach den Lebens- und Arbeitsbedingungen, die sich insbesondere für migrantische Arbeiter*innen ergeben. Es wird zudem nach der migrantischen Agency gefragt, die die eigene Perspektive auf die Arbeitstätigkeit sowie Strategien des Umgangs mit Widrigkeiten und Coping-Strategien beleuchten soll. Nicht zuletzt wird auch die Perspektive gewerkschaftlicher Organisierung in den Blick genommen und wie diese sich in dem herausforderungsvollen Feld, das von Fragmentierung und Diversität geprägt ist, positionieren.
Um diese Fragen zu beantworten, sollen neben der Analyse von Dokumenten Befragungen von Akteuren im Feld durchgeführt werden. Es wird sich hierbei auf Methoden der rekonstruktiven qualitativen Sozialforschung gestützt, wie Dokumentenanalysen, problemzentrierte Interviews und narrative Expert*inneninterviews. Der Zugang erfolgt über den Ansatz der Grounded Theory Methodology, um systematisch Zusammenhänge und Deutungen migrantischer und gewerkschaftlicher Perspektiven in dem noch wenig erforschten Feld freizulegen.