Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung – BMBF; Hans-Böckler-Stiftung
Projektleitung:
Prof. Dr. Jörg Bogumil (Lehrstuhl für Öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik)
Prof. Dr. Martin Burgi (Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Wirtschaftsverfassungs- und Wirtschaftsverwaltungsrecht)
Prof. Dr. Rolf G. Heinze (Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft)
Dr. Manfred Wannöffel (Gemeinsame Arbeitsstelle Ruhr-Universität Bochum – Industriegewerkschaft Metall)
Projektbearbeitung:
Sascha Gerber
Ilse-Dore Gräf
Karen Kohrsmeyer
Linda Jochheim
Laufzeit: 05/2009 bis 04/2012
Neben den Studienreformen im Zuge des Bologna-Prozesses stehen seit Mitte der 1990er Jahre die Binnenmodernisierung und die Neuordnung der Außenverhältnisse im Mittelpunkt der Hochschulmodernisierung in Deutschland. Die Grundorientierung der, infolge der Föderalisierung der Hochschulgesetzgebung, zwischen den deutschen Bundesländern differierenden Modernisierungsmaßnahmen, bildet das Leitbild des New Public Management (NPM). Aus der Governance-Perspektive betrachtet, stellen sich die institutionellen Veränderungen im Rahmen von NPM-orientierten Reformen als eine Restrukturierung des Governance-Regimes des deutschen Universitätssystems, vom Selbstverwaltungsmodell zum Managementmodell, dar.
Trotz zahlreicher Debatten konzeptioneller Natur besteht ein Mangel an empirischen Studien zur Implementierung von neuen Steuerungsinstrumenten, wie bspw. Zielvereinbarungen, Globalbudgets, formelgebundene Mittelvergabe, Professionalisierung der Leitungsstrukturen und Hochschulräte, und deren Auswirkungen auf die Performanz, also die Effizienz und die Effektivität, aber auch die Fachkulturen und die Ausgestaltung der Partizipations- und Mitbestimmungskultur von Universitäten.
Vor diesem Hintergrund werden in diesem Forschungsprojekt die folgenden Zielsetzungen verfolgt:
Im Forschungsprojekt werden qualitative und quantitative Methoden kombiniert. Eine bundesweite standardisierte Umfrage, die sich an Rektoren/Präsidenten, Kanzler, Dekane, Professoren, Hochschulräte und Personalratsvorsitzende richtet, dient der Erfassung des Implementierungsstands neuer Steuerungsinstrumente, deren konkreter Ausgestaltung und einer Einschätzung ihrer mutmaßlichen Wirkungen. Diese standardisierte Umfrage wird durch eine systematische Analyse des Rechtsrahmens auf Ebene der einzelnen Bundesländer vorbereitet.
Aufbauend auf den standardisierten Umfragen sollen systematisch ausgewählte Fallstudien durchgeführt werden. Diese erlauben eine detailliertere Untersuchung von Modernisierungsprozessen und ihren Wirkungen innerhalb von Universitäten und ergänzen und vertiefen die Ergebnisse der standardisierten Umfragen. Neben Dokumentenanalysen werden diese Fallstudien auf Experteninterviews mit Rektoren/Präsidenten, Kanzlern, Dekanen, Hochschulratsvorsitzenden, Personalratsvorsitzenden und Vertretern von universitären Statusgruppen im Senat (Professoren, Studierende, wissenschaftliches Personal und nichtwissenschaftliches Personal) basieren. In diese Phase sollen auch die Erkenntnisse aus einer juristischen Analyse des bestehenden Rechtsrahmens im Verfassungs- und Europarecht einfließen. Dabei sollen sowohl kompetenzielle Fragen (künftige Steuerungsmöglichkeiten des Bundes? Einwirkungen des EU-Rechts, etwa über das europäische Beihilferecht) als auch materiellrechtliche Fragen (u.a. Wissenschaftsfreiheit der Professoren) geklärt werden.
Ein Interview der ZEIT vom 11. August 2011 mit Prof. Bogumil Den Anschluss nicht verlieren. Ein Gespräch über den neuen Managementstil an den Unis, über Besoldung und absurden Papierkrieg finden Sie hier.
Bei Nachfragen schreiben Sie bitte eine Mail an das Projektteam oder melden Sie sich telefonisch bei Maren Kohrsmeyer (Tel. 0234/32-22980).