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Profil

Der Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht vertritt die soziale Ungleichheits- und Geschlechterforschung in internationaler Perspektive. Mit der doppelten Ausrichtung auf Soziologie und Geschlechterforschung ist der Lehrstuhl in Forschung und Lehre fachwissenschaftlich in der Fakultät für Sozialwissenschaft und in den interdisziplinären Gender Studies eingebunden.

Die internationale Perspektive bezieht sich dabei auf die Inhalte von Forschung und Lehre sowie auf den Aufbau und die Pflege von internationalen Kooperationen. Beispielsweise veranstaltet der Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht internationale wissenschaftliche Workshops und Tagungen, engagiert sich in internationalen Netzwerken der sozialen Ungleichheits- und Geschlechterforschung (z.B. RINGS – The International Research Association of Institutions of Advanced Gender Studies) und ist Gastgeber für thematisch auf die Schwerpunkte des Lehrstuhls bezogene Forschungsaufenthalte von Wissenschaftler_innen aller Karrierestufen. Darüber hinaus koordinierte der Lehrstuhl bis 2019 die Marie-Jahoda-Gastprofessur für internationale Geschlechterforschung.


Fachliche Schwerpunkte der Forschungen am Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht liegen in den Bereichen:

  • Transformationen des Wissens in der Moderne: Einen Forschungsschwerpunkt bilden Analysen zum Zusammenhang von Wissenschafts- und Gesellschaftsentwicklung in der Moderne. Akzente liegen dabei auf wissenschaftskritischen und methodologischen Studien zu sozialwissenschaftlichen Theorien und Methodologien, einschließlich der (kategorialen) Bedeutung von Geschlecht und Intersektionalität.
     
  • Geschlechterverhältnisse und sozialer Wandel in Wohlfahrtsgesellschaften: Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden ungleichheits- und modernisierungstheoretische Studien zu Phänomenen des sozialen Wandels, wie z.B. demographischer, epistemologischer und technologischer Wandel. Hinzu kommen theoriegeleitete Analysen zu wohlfahrtsstaatlichen Restrukturierungsprozessen und Politiken, z.B. Geschlechter-, Familien- und Bildungspolitik.
     
  • Institutionalisierte Ungleichheiten in Bildung und Arbeit: In den Forschungen am Lehrstuhl wird auch gefragt, wie sich in Bildung und Arbeit Ungleichheiten (re-)produzieren und institutionalisieren. Einen aktuellen Schwerpunkt bilden theoretische und empirische Arbeiten zu Bildungs- und Berufskarrieren im wissenschaftlichen Nachwuchs im Fächer- und Geschlechtervergleich.
     
  • Gleichstellungsbezogene Organisationsentwicklung im Public-Profit-Bereich: Ein weiterer Schwerpunkt am Lehrstuhl liegt in organisationssoziologischen Fragestellungen, insbesondere hinsichtlich der Lernaufgabe (Geschlechter-)Gleichstellung in Organisationen, vor allem im Bildungswesen und in der öffentlichen Verwaltung. Dabei werden auch Erfahrungen aus der Organisationsentwicklung und -beratung analysiert sowie die Verwendung ungleichheits- und geschlechterbezogenen Wissens in Organisationen wissenssoziologisch reflektiert.

Der Lehrstuhl für Soziologie/Soziale Ungleichheit und Geschlecht hat Lehrleistungen für das Bachelorstudium in Basis- und Aufbaumodulen, z.B. Sozialstruktur und sozialer Wandel, im Masterstudium Sozialwissenschaft, insbesondere im Studienprogramm "Kultur und Person", im Master of Education, in den Gender Studies sowie im internationalen Masterstudiengang European Culture and Economy (ECUE) zu erbringen.

Dabei kommt der Internationalisierung von Lehre und Studium, z.B. durch ein entsprechendes Lehrangebot und die Förderung von Studien- und Forschungsaufenthalten im Ausland, zentrale Bedeutung zu.

Das deutsch- und englischsprachige Lehrangebot enthält Überblicks- und Vertiefungsveranstaltungen.

Die fachliche Ausrichtung der Lehre erfolgt in Verbindung mit den Forschungsschwerpunkten des Lehrstuhls. Hauptbereiche bestehen in der sozialen Ungleichheits- und Geschlechterforschung in internationaler Perspektive einschließlich gesellschaftsanalytischer und zeitdiagnostischer Fragestellungen, der international vergleichenden Wohlfahrtsstaatsforschung und Sozialstrukturanalyse sowie in ausgewählten Speziellen Soziologien, z.B. Bildungs-, Wissenschafts-, Organisations-, Arbeits-, Familien-, Bevölkerungs- und Politische Soziologie.

Besondere Akzente der Nachwuchsförderung am Lehrstuhl liegen, neben der fachlichen Profilierung im oben genannten Themenspektrum, in der Fokussierung der Internationalisierung (z.B. durch internationale Tagungen und Kooperationen) und der integrativen Karriereberatung über den gesamten Promotionsprozess hinweg (z.B. durch Beratung bei der Themenfindung, Förderung der Vernetzung über den fachwissenschaftlichen Rahmen hinaus, Unterstützung bei der multioptionalen individuellen Karriereplanung).

Die am Lehrstuhl forschenden und lehrenden Prä- und Postdocs werden durch ein Forschungscolloquium vernetzt. Laufende Promotionsbetreuungen werden in die RUB Research School integriert.