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Lokales Integrationsmanagement in Deutschland und Europa – Strukturen, Prozesse, Entwicklungspotenziale

Förderung: Stiftung Mercator

Projektleitung:
Prof. Dr. Jörg Bogumil, Lehrstuhl für öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Sabine Kuhlmann, Lehrstuhl für Politikwissenschaft, Verwaltung und Organisation, Universität Potsdam

Mitarbeiter in Bochum: Jonas Hafner, André Kastilan

Laufzeit: 09/2020 bis 08/2022

Mercator390
Beschreibung des Vorhabens

 

Das Forschungsvorhaben setzt sich zum Ziel Strukturen, Prozesse und Akteure sowie die Koordinations- und Leistungsfähigkeit des lokalen Integrationsmanagements in Deutschland empirisch fundiert zu analysieren und diese Erkenntnisse in eine international vergleichende Perspektive (Schweden und Frankreich) einzuordnen. Neben der empirischen Bestandsaufnahme lokaler Aktivitäten im Integrationsmanagement geht es auch darum, Best/Good Practices zu identifizieren. Ein besonderer Analysefokus liegt dabei in Deutschland auf den in den letzten Jahren zunehmend (mit Bundes‐ und Landesförderungen) ausgebauten Maßnahmen zur Koordination unterschiedlicher Leistungsangebote und zur Beratung von Flüchtlingen und Migranten (Fallmanagement/Case Management). Auf diesen Analysen aufbauend sollen abschließend Handlungsempfehlungen für Entscheider auf Ebene der Kommunen, der Länder und des Bundes formuliert werden.

Lokales Integrationsmanagement meint in diesem Kontext die strategische Koordination bzw. Steuerung lokaler Integrationsarbeit durch die Kommune. Ziel ist es, die Zusammenarbeit aller in einer Kommune vorhandenen Ämter, Behörden und sonstigen Einrichtungen, die Dienstleistungen zur Integration von Zuwanderern erbringen, zu verbessern und die verschiedenen Prozesse effektiver aufeinander abzustimmen. Die Kommune erhebt somit einen Steuerungs- bzw. Koordinierungsanspruch, der über die bloße Wahrnehmung der Auftragsangelegenheiten und pflichtigen Selbstverwaltungsangelegenheiten hinausgeht.

Für Deutschland besteht das Sample aus insgesamt 15 Kommunen in fünf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen/Thüringen). Je Bundesland werden eine kreisfreie Stadt, ein Landkreis und eine große kreisangehörige Stadt (mit eigener Ausländerbehörde) ausgewählt. In Schweden und Frankreich werden jeweils zwei Fallkommunen näher untersucht, wobei für Schweden aufgrund der primären Zuständigkeit der unteren kommunalen Ebene (komuner) für Integrationsaufgaben der Fokus auf der städtischen Ebene liegen soll. Auch in Frankreich soll die untere Kommunalebene (communes) im Zentrum stehen, jedoch angesichts der fragmentierten Zuständigkeitsstrukturen ergänzt um intergouvernementale Einsichten zum Zusammenspiel zwischen Städten, staatlichen Akteuren und weiteren beteiligten Einrichtungen (z.B. Caisse d'allocations familiales – CAF etc.).

Ergebnisse

In der Januar-Ausgabe (01/23) des Behörden Spiegels ist ein Beitrag von Jörg Bogumil, Jonas Hafner und André Kastilan zur strukturellen Überlastung der Ausländerbehörden erschienen [PDF].

 

Voraussichtlich im Frühjahr 2023 werden die Projektergebnisse in der Reihe „Modernisierung des öffentlichen Sektors ("Gelbe Reihe")“ des Nomos Verlags veröffentlicht.