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Wissenschaftliche Evaluation der sozialräumlichen Beratungsangebote für Neuzugewanderte in Essen

Auftraggeber: Stadt Essen

Projektleitung: Prof. Dr. Jörg Bogumil, Lehrstuhl für öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik, Ruhr-Universität Bochum

Mitarbeiter:

André Kastilan, M.A.

Jonas Hafner, M.A.

Laufzeit: 03/2022 bis 04/2024

 

Beschreibung des Vorhabens

Als Reaktion auf die starke fluchtbedingte Zuwanderung zwischen 2015 und 2017 und dem damit einhergehenden Organisationsbedarf bei Aufnahme, Unterbringung und Integration auf kommunaler Ebene, hat die Stadt Essen ein Strategiekonzept entwickelt, um langfristig auf die Bedürfnisse der Neuankommenden eingehen zu können. Es wurden 35 Beratungsstellen für ein sozialräumliches Beratungsangebot und Unterstützungsleistungen für Geflüchtete sowie Ehrenamtliche geschaffen und bedarfsgerecht mit der sozialräumlichen Steuerung der Sozialen Dienste verknüpft. Im Jahr 2021 wurde nach einer ersten Bewertung festgestellt, dass weiterhin Bedarf an diesem Angebot besteht. Die Zielgruppe wurde auf Neuzugewanderte im Allgemeinen erweitert und die Ausrichtung der sozialräumlichen Beratung legt einen stärkeren Schwerpunkt auf aufsuchende Arbeit.

Das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) evaluiert über zwei Jahre die sozialräumlichen Beratungsangebote der Stadt Essen. Die Evaluation soll dabei unterstützen, zielgruppenadäquate, bedarfsorientierte und nachhaltige Beratungsstrukturen zu schaffen, um eine effektive gesellschaftliche Teilhabe von Neuzugewanderten zu ermöglichen. Aus den Ergebnissen abgeleitete Handlungsempfehlungen sollen in den kommunalen Entscheidungsprozess über die weitere Ausgestaltung des Angebots einfließen.

Im Rahmen der Evaluation werden u.a. folgende Fragestellungen aufgegriffen:

  • Mit welchen Erwartungen, Bedarfen und Anliegen werden die Beratungsstellen aufgesucht und inwiefern wurden diese aufgegriffen und ggf. erfüllt?
  • Welche Einflussfaktoren und Hürden existieren aus Sicht der Beratenden und Ratsuchenden in den Rahmenbedingungen und Strukturen, in denen die Beratungsarbeit stattfindet?
  • Wie wird die Neuausrichtung in Form der aufsuchenden Arbeit umgesetzt und bewertet?
  • Was sind aktuell bzw. zukünftig relevante Netzwerkstrukturen und wie ist die Zusammenarbeit mit anderen Diensten und Beratungsstellen in der Stadt Essen gestaltet?
  • Wie gestaltet sich der Übergang in sogenannte Regelstrukturen?
  • Wie stellt sich die Arbeitsstruktur der Beratungsstellen dar?

Das Vorgehen der Evaluation beinhaltet folgende Schritte: (1) Herstellung einer Daten- und Informationsgrundlage durch Sekundäranalysen und qualitative Befragungen; (2) Quantitative Befragung der Ratsuchenden; (3) Ergebnisbericht und Erstellung von Handlungsempfehlungen.