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Wirkungen neuer Governance auf Aktivitätsstrukturen und Leistungsprofile deutscher Hochschulen

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung

Projektleitung:
Prof. Dr. Jörg Bogumil, Lehrstuhl für öffentliche Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Rolf G. Heinze, Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie, Arbeit und Wirtschaft, Ruhr-Universität Bochum
Prof. Dr. Frank Marcinkowski, Institut für Kommunikationswissenschaft, WWU Münster
Prof. Dr. Matthias Kohring, Seminar für Medien- und Kommunikationswissenschaft, Universität Mannheim

Leitung Teilprojekt „Wirkungen neuer Steuerung auf die Aktivitätsstruktur von Universitäten“:
Prof. Dr. Bogumil und Prof. Dr. Heinze (Ruhr-Universität Bochum)

Mitarbeiter in Bochum:  Sascha Gerber, Linda Jochheim

Laufzeit: 08/2012 bis 07/2015

Beschreibung des Projektes

Das Verbundvorhaben schließt unmittelbar an zwei Projekte an, die im Rahmen der BMBF‐Initiative „Neue Governance der Wissenschaft – Forschung zum Verhältnis von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ gefördert wurden. In beiden Forschungsprojekten wurden eine Reihe von Evidenzen dafür gefunden, dass der Einsatz neuer Steuerungsinstrumente und eine zunehmende Öffentlichkeitsorientierung Auswirkungen auf die Entscheidungsprozesse an den Hochschulen haben. Dabei ist bisher offen geblieben, wie neue Steuerungsinstrumente und von Öffentlichkeitsorientierung konkret auf Entscheidungsprozesse und die Leistungserbringung wirken. Ob sich die Veränderungen der Formalstruktur der Governance von Hochschulen automatisch in veränderten Aktivitätsstrukturen niederschlagen, ist die Untersuchungsfrage und das gemeinsame Band dieses Verbundvorhaben. Im Verbundprojekt sollen die Effekte neuer Steuerung auf die Aktivitäten von Akteuren (Handlungen, Entscheidungsverhalten) innerhalb und außerhalb von Hochschulen untersucht werden.

Das Bochumer Teilvorhaben konzentriert sich dabei auf die Wirkungen neuer Steuerung auf die Entscheidungen in und die Performanz von Universitäten. Die Stärkung der monokratischen Leitungsorgane bzw. die Schwächung der Kollegialorgane (also die veränderten Leitungs‐ und Organisationsstrukturen) und die eingeführten neuen Steuerungsinstrumente bilden die zentralen untersuchten unabhängigen Variablen. Die Untersuchungseinheiten sind dabei Universitäten. Dem Teilvorhaben liegen die folgenden vier Fragen zugrunde:

  • Wie wirken die formalen Veränderungen der Leitungs‐ und Organisationsstrukturen an Universitäten auf Entscheidungen zur Implementierung oder Abschaffung neuer Steuerungsinstrumente
  • Wie wirken neue Steuerungsinstrumente auf die Performanz von Universitäten?
  • Verändert sich der Implementierungsstand von neuen Steuerungsinstrumenten in Universitäten im Zeitverlauf?
  •  Verändern sich die Wirkungen von neuen Steuerungsinstrumenten auf die Performanz in und von Universitäten im Zeitverlauf?

Zur Beantwortung der Forschungsfragen werden qualitative und quantitative Methoden kombiniert. Im Bochumer Teilvorhaben sollen systematisch ausgewählte Fallstudien durchgeführt werden, in denen die Implementierung und der Einfluss von Verfahren der formelgebundenen Mittelvergabe, Zielvereinbarungen und die W‐Besoldung auf Entscheidungen in und die Performanz von Universitäten vertiefend untersucht werden.

Daneben soll die im Vorgängerprojekt durchgeführte flächendeckende, standardisierte Umfrage aller deutscher Universitäten repliziert werden. Mit einem teilweise überarbeiteten standardisierten Fragebogen sollen wiederum Rektoren, Kanzler, Dekane, Hochschulratsvorsitzende und einzelne Professoren befragt werden. Dadurch wird die einzigartige Gelegenheit genutzt, den Implementierungsstand und die Performanzwirkungen neuer Steuerungsinstrumente auf verschiedenen Ebenen des deutschen Universitätssystems zeitvergleichend zu erfassen.