Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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ORCID-ID: 0000-0001-6878-046X
Forschungsinteressen
Soziale Ungleichheit, Migration, Integration, soziale Netzwerkanalyse, Segregation, agentenbasierte Modellierung, Veränderung von Werten und Normen, Einstellungen gegenüber unterschiedlichen Personengruppen, Wirkung von Institutionen auf die Bewertungen von Leistungen, komplexe Systeme
Vita | Vorträge | Publikationen
Die Entwicklung eines agentenbasierten Simulationsmodells zur Untersuchung von Segregationsprozessen in Deutschland
Das Promotionsvorhaben versucht Prozesse residentieller Segregation als zeitlichen Verlauf von individuellen Umzugsentscheidungen von Haushalten und die sich daraus ergebenden Segregationsmuster auf der Makroebene zu erklären. Dabei richtet sich der Fokus auf die Präferenzen für Eigenschaften und Bedingungen der Wohnumgebung aus der Perspektive von Bewohnern und Haushalten. Dabei ist die Handlungsannahme, dass Personen umziehen, wenn sie mit der Wohnumgebung unzufrieden sind. Durch selektive Weg- bzw. Zuzüge von bestimmten sozialen Gruppen entstehen Segregationsmuster. Als Folge kann sich die Infrastruktur der jeweiligen Wohngebiete ändern, was weiteres selektives Umzugsverhalten nach sich zieht.
Studien haben gezeigt, dass in deutschen Großstädten soziale Segregation zunimmt und ethnische Segregation sinkt. Diese Trends legen den Schluss nahe, dass diese Prozesse von unterschiedlichen sozialen Mechanismen beeinflusst werden. Im Promotionsvorhaben werden die Segregationsprozesse mithilfe von Simulationen des sozialen Verhaltens in Nachbarschaften modelliert: Mit agentenbasierten Simulationsstudien (ABM) werden durch individuelle Eigenschaften (Wohneinstellungen) und Verhaltensannahmen (residentielle Mobilität) Makrophänomene (Segregationsmuster) generiert. Dabei hängt die Erklärung tatsächlicher bzw. die Prognose zukünftiger Segregationsmuster vom Komplexitätsgrad und Realitätsgehalt des Inputs der ABM ab. Ziel ist es, ein Simulationsmodell zu entwickeln, mit dem Segregationsprozesse für den deutschen Kontext nachgezeichnet werden können.
Schubert, Daniel, 2024: Using Survey Data to Develop Agent-Based Models of Spatial Segregation. S. 609-619 in: Corinna Elsenbroich und Harko Verhagen (Hrsg.): Advances in Social Simulation. ESSA 2023. Springer Proceedings in Complexity. Cham: Springer. https://doi.org/10.1007/978-3-031-57785-7_47.
Neu, Marc, Daniel Schubert und Sören Petermann, 2024: Rein digital, nur gelegentlich oder im Ausland? Neue Formen des freiwilligen Engagements junger Menschen in Stadt und Land. ZEFIR-Materialien Band 24. Bochum: ZEFIR. www.zefir.ruhr-uni-bochum.de/mam/content/materialien_band_24.pdf.
Schubert, Daniel, Marc Neu, Mira Boler und Sören Petermann, 2023: Konzeption und Durchführung der Befragung „Junge Menschen aktiv“. ZEFIR-Materialien Band 23. Bochum: ZEFIR www.zefir.rub.de/mam/content/materialien_band_23.pdf.
Wieczorek, Oliver, Richard Münch und Daniel Schubert, 2023: All power to the reviewers: British sociology under two-level supervision of the Research Excellence Framework. Social Science Information 61(4): 481-528. https://doi.org/10.1177/05390184231158210.
Schubert, Daniel und Alexander Brand, 2022: Stabilität und Emergenz von Normen in sozialen Gruppen – Möglichkeiten der Nutzung von Agent-based Modeling für Gruppenprozesse. S. 43-57 in: Bundesamt für Verfassungsschutz (Hrsg.): Wissenschaftskonferenz 2021. Tagungsband. Köln: Bundesamt für Verfassungsschutz. www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/zaf/tagungsband-wissenschaftskonferenz-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=3.
Schubert, Daniel und Alexander Brand, 2022: “Whom Should I Talk To?”: Role Prescription and Hierarchy Building in Supervised Living Groups. Social Inclusion 10(3): 295–306. https://doi.org/10.17645/si.v10i3.5406.
Wieczorek, Oliver und Daniel Schubert, 2021: Die Wirkung der symbolischen Macht von Forschungsassessments auf den akademischen Habitus. Eine Fallstudie zur Wirkung des Research Excellence Frameworks auf britische Soziolog*innen. S. 331-343 in: Oliver Dimbath und Michaela Pfadenhauer (Hrsg.): Gewissheit. Beiträge und Debatten zum 3. Sektionskongress der Wissenssoziologie. Weinheim: Beltz Juventa. https://content-select.com/de/portal/media/view/5e62353a-9e60-4b66-91db-4a1db0dd2d03.
Schober, Rudolf und Daniel Schubert, 2020: Geschichte der AWO-Jugendwerke in Bayern. S. 215-230 in: Thomas Beyer und Hermann Rumschöttel (Hrsg.): Bayern ist ein Sozialstaat - Die Arbeiterwohlfahrt und das Soziale Bayern. Gestern. Heute. Morgen. München: AWO Landesverband Bayern.
Brand, Alexander, Annika Schubert, Daniel Schubert und Jakob Wiesinger (Hrsg.), 2020: Nationalismus und Globalisierung: Spannungsfelder der Gegenwart. Studentische Schriften zu den Sozialwissenschaften Band 2. Bamberg: University of Bamberg Press. https://doi.org/10.20378/irb-47297.
Schubert, Daniel, 2014: Malen mit Asylbewerbern – wozu? In der Gestalt erst ist das Problem erledigt. Heimfocus Magazin – Stimme für Menschen Nr. 17 (09/2014): 12-17.