Seminar
Gesundheitskompetenz, oder kurzgefasst das Erschließen, Verstehen, Bewerten und Anwenden von Gesundheitsinformationen (Sørensen et al. 2012), wird seit mehreren Dekaden wissenschaftlich diskutiert. Eine deutliche Brisanz dieses Themas auf politischer und wissenschaftlicher Ebene lässt sich allerdings besonders in den letzten zehn Jahren feststellen. Damit einher geht das Verständnis, dass Gesundheitskompetenz und der daran gekoppelte individuelle Umgang mit Gesundheit eine wichtige Determinante der Gesundheit ist und damit die Gesundheitskompetenz wiederum Folgen für die Gesellschaft haben kann.
Daneben erhielt die Digitalisierung in den letzten Jahren im Gesundheitsbereich einen enormen Aufschwung. Durch Technologien wie die digitale Krankenakte, das e-Rezept oder Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) die zur Unterstützung von Gesundheitsdienstleistungen eingesetzt werden, hat die Digitalisierung eine besondere Bedeutung erlangt. Auf individueller Ebene sind zunehmend digitalen Kompetenzen im Gesundheitswesen erforderlich, um die neuen digitalen Anwendungen zu nutzen.
Aber auch die sozialen Medien wie Instagram und Tiktok fordern nicht nur die digitalen Kompetenzen, sondern auch die Gesundheitskompetenz der Nutzer:innen heraus. Die Nutzer:innen werden täglich mit einer Flut an Content darunter auch zu gesundheitlichen Themen überschwemmt. Hier ist es die Aufgabe der Nutzer:innen diese Informationen zu filtern, zu bewerten und einzuordnen. Welche Informationen sind richtig, welche falsch, welche schaden mir nicht und welche können meine Gesundheit gefährden? Neuste Diskussionen um Werbung rund um Marken und Themen wie More Nutrition, Depression, ADHS und Frauengesundheit zeigen die Wichtigkeit der digitalen Gesundheitskompetenz auf.
Im Seminar werden unterschiedliche theoretische Konzepte und Modelle der digitalen Gesundheitskompetenz vorgestellt und kritisch diskutiert. Weiterhin sollen digitale Medieninhalte analysiert werden, die Messbarkeit von Gesundheitskompetenz kritisch diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet werden.
Voraussetzungen für Studiennachweise / Modulprüfungen
Studiennachweis: regelmäßige und aktive Teilnahme, Lektüre der Basistexte, Referat inkl. Handout und Diskussionsinput
Modulprüfung: wie Studiennachweis plus Hausarbeit oder mündl. Modulabschlussprüfung
Termin: Do, 16:00 - 18:00, GD 1/156
Diese Veranstaltung ist im Vorlesungsverzeichnis
Seminar
Künstliche Intelligenz (KI) spielt nicht erst seit dem Agentensystem GPT eine Rolle in Gesundheit und Medizin. Vor allem vor dem Hintergrund der jüngeren Entwicklungen in diesem Bereich werden jedoch zunehmend mehr Möglichkeiten für den Einsatz von KI in der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung diskutiert.
Ziel des Seminars ist es, einerseits bisherigen Anwendungsgebiete zu identifizieren und zu analysieren, welche Veränderungen der Einsatz von KI hier mit sich bringt. So wird bspw. der Einsatz von Chatbots im Bereich Mental Health eingehender betrachtet. Ein weiteres Beispiel stellt ist der zunehmende Einsatz sog. intelligenter Lautsprecher.
Anhand der Anwendungsfälle werden unterschiedliche Fragestellungen diskutiert, bspw.: Welche Erwartungen an KI werden durch unterschiedliche Akteure formuliert? Wo werden KI-gestützte Systeme bislang in der Praxis tatsächlich eingesetzt? Wie gestalten sich Aneignungs- und Implementationsprozesse?
Um diese Fragen zu diskutieren, gliedert sich das Seminar in zwei Teile: In einem ersten Block werden zunächst Grundlagen geschaffen und zentrale Begriffe sowie Konzepte sowie theoretische Zugänge betrachtet. Daran anschließend werden die jeweiligen Anwendungsfälle durch die Studierenden ausgewählt. Jeder Anwendungsfall wird durch die Studierenden in Form einer Stundengestaltung bearbeitet.
Voraussetzungen für Studiennachweise / Modulprüfungen
Studiennachweise können bei regelmäßiger, aktiver Teilnahme in der Regel durch ein Referat/eine Sitzungsgestaltung erworben werden.
Für die Modulprüfung muss zusätzlich eine Hausarbeit geschrieben werden. Mündliche Prüfung nur als Modulabschlussprüfung über beide Seminare des Moduls.
Termin: Mo, 12:00 - 14:00, GD 2/230
Diese Veranstaltung ist im Vorlesungsverzeichnis
S Evaluation der Schuleingangsuntersuchung in Bochum (G&G, Teil I)
Seminar
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Gesundheitsamt in Bochum statt. Ziel ist es, das überarbeitete Verfahren der Schuleingangsuntersuchung zu evaluieren, das 2021 eingeführt wurde und die eine Unterteilung in einen ärztlichen und einen nichtärztlichen Teil (z.b. durch nicht-ärztliches Personal in den KITAs) vorsieht. Schuleingangsuntersuchungen sind im Schulgesetz NRW beschrieben und umfassen die Hör- und Sehtestung, die Erfassung von Größe und Gewicht und eine standardisierte Screeninguntersuchung zur allgemeinen Entwicklung der Kinder. Die Umstellung des Verfahrens soll durch die Teilnehmer:innen evaluiert werden. Mögliche Fragestellungen sind u.a.:
- Wie gestalten sich die Kommunikationsstrukturen in dem neuen Untersuchungsprozess, vor allem zwischen Ärzt:innen und anderen Einrichtungen?
-Lassen sich strukturelle Unterschiede im Untersuchungsprozess erkennen?
- Welche qualitätssichernden Standards sind in der Aus- und Weiterbildung des pädagogischen Personals in den Kitas anzustreben/ zu beachten?
S Gesundheit digital: Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) (G&G, Teil II)
Seminar
Seit mehreren Jahren können Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) – auch bekannt als „App auf Rezept“ – durch Leistungserbringer:innen verschrieben und von Patient:innen genutzt werden. Bislang sind 55 DiGAs über unterschiedliche Indikationsgebiete verfügbar; um in dem DiGA-Verzeichnis dauerhaft gelistet werden zu können, müssen die Hersteller u.a. den medizinischen Nutzen und/oder sog. patientenrelevante Verfahrens- und Strukturverbesserungen nachweisen. Um diese zu belegen, sind Evaluationsstudien notwendig. Ziel des Seminars ist es, die Evaluationsdesigns der bisher gelisteten DiGA zu betrachten. Hierzu werden den Studierenden jeweils eine DiGA zugeordnet und diese präsentiert. In einer Fallstudie soll weiterhin der Zulassungsprozess simuliert werden. Hierzu werden die Studierenden in Teams aufgeteilt und müssen für eine fiktive DiGA ein Evaluationsdesign konzipieren. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Teile: Zunächst werden generelle Informationen zu den DiGAs vermittelt (u.a. zur gesetzlichen Grundlage, dem Fast-Track, Verbreitung und Nutzung durch Patient:innen und Leistungserbringer:innen, etc.). Daran anschließend werden einzelne DiGA eingehender betrachtet und die Fallstudie durchgeführt
Seminar
Gesundheitskompetenz, oder kurzgefasst das Erschließen, Verstehen, Bewerten und Anwenden von Gesundheitsinformationen (Sørensen et al. 2012), wird seit mehreren Dekaden wissenschaftlich diskutiert. Eine deutliche Brisanz dieses Themas auf politischer und wissenschaftlicher Ebene lässt sich allerdings besonders in den letzten zehn Jahren feststellen. Damit einher geht das Verständnis, dass Gesundheitskompetenz und der daran gekoppelte individuelle Umgang mit Gesundheit eine wichtige Determinante der Gesundheit ist und damit die Gesundheitskompetenz wiederum Folgen für die Gesellschaft haben kann. Daneben erhielt die Digitalisierung in den letzten Jahren im Gesundheitsbereich einen enormen Aufschwung. Durch Technologien wie die digitale Krankenakte, das e-Rezept oder Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) die zur Unterstützung von Gesundheitsdienstleistungen eingesetzt werden, hat die Digitalisierung eine besondere Bedeutung erlangt. Auf individueller Ebene sind zunehmend digitale Kompetenzen im Gesundheitswesen erforderlich, um die neuen digitalen Anwendungen zu nutzen.
Aber auch die sozialen Medien wie Instagram und Tiktok fordern nicht nur die digitalen Kompetenzen, sondern auch die Gesundheitskompetenz der Nutzer:innen heraus. Die Nutzer:innen werden täglich mit einer Flut an Content darunter auch zu gesundheitlichen Themen überschwemmt. Hier ist es die Aufgabe der Nutzer:innen diese Informationen zu filtern, zu bewerten und einzuordnen. Welche Informationen sind richtig, welche falsch, welche schaden mir nicht und welche können meine Gesundheit gefährden? Neuste Diskussionen um Werbung rund um Marken und Themen wie More Nutrition, Depression, ADHS und Frauengesundheit zeigen die Wichtigkeit der digitalen Gesundheitskompetenz auf.
Im Seminar werden unterschiedliche theoretische Konzepte und Modelle der digitalen Gesundheitskompetenz vorgestellt und kritisch diskutiert. Weiterhin sollen digitale Medieninhalte analysiert werden, die Messbarkeit von Gesundheitskompetenz kritisch diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet werden
S Algorithmic Assemblages – KI in Diagnose und Therapie (G&G, Teil II)
Seminar
Künstliche Intelligenz (KI) spielt nicht erst seit dem Dialogsystem GPT eine Rolle in Gesundheit und Medizin. Vor allem vor dem Hintergrund der jüngeren Entwicklungen in diesem Bereich werden jedoch zunehmend mehr Möglichkeiten für den Einsatz von KI in der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung diskutiert.
Ziel des Seminars ist es, einerseits bisherigen Anwendungsgebiete zu identifizieren und zu analysieren, welche Veränderungen der Einsatz von KI hier mit sich bringt. So wird bspw. der Einsatz von Chatbots im Bereich Mental Health eingehender betrachtet. Ein weiteres Beispiel stellt ist der zunehmende Einsatz sog. intelligenter Lautsprecher.
Anhand der Anwendungsfälle werden unterschiedliche Fragestellungen diskutiert, bspw.: Welche Erwartungen an KI werden durch unterschiedliche Akteure formuliert? Wo werden KI-gestützte Systeme bislang in der Praxis tatsächlich eingesetzt? Wie gestalten sich Aneignungs- und Implementationsprozesse?
Um diese Fragen zu diskutieren, gliedert sich das Seminar in zwei Teile: In einem ersten Block werden zunächst Grundlagen geschaffen und zentrale Begriffe sowie Konzepte sowie theoretische Zugänge betrachtet. Daran anschließend werden die jeweiligen Anwendungsfälle durch die Studierenden ausgewählt. Jeder Anwendungsfall wird durch die Studierenden in Form einer Stundengestaltung bearbeitet.
S Grundlagen der Gesundheitsökonomik (GÖP, Teil I; FW, Teil II)
Seminar
In der Veranstaltung wird der gesamtwirtschaftlich wie sozialpolitische bedeutsame Gesundheitssektor aus ökonomischer Perspektive betrachtet und in seine Analyse eingeführt. In den ersten Sitzungen werden grundlegende Zusammenhänge dargestellt. Ziel ist es, die Studierenden mit Besonderheiten der Märkte für Gesundheitsdienstleistungen und Krankenversicherungen sowie Verhaltensweisen der wichtigsten Akteure (Patienten/Versicherte, Leistungserbringer, Versicherer) vertraut zu machen und zu untersuchen, welche ökonomischen Konsequenzen sich aus diesen Besonderheiten ergeben. Dies erfolgt über unterschiedliche Formate wie bspw. eine Debatte oder Gruppenarbeiten.
Weiterhin ist der Veranstaltungsaufbau durch zwei Fallbeispiele charakterisiert, die in Gruppen bearbeitet werden: Eines zu der Finanzierung im stationären Sektor, ein zweites zu der Refinanzierung digitaler Gesundheitsanwendungen. Für jedes Fallbeispiel erarbeiten die Studierenden Lösungen unter Rückgriff auf Inhalte, die im Seminar gemeinsam erarbeitet werden.
S Digitale Gesundheitsanwendungen und Gesundheitskompetenz (FOR, Teil II)
Seminar
In Deutschland können Ärzt:innen seit 2020 Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) anstelle oder zusätzlich zu Arzneimitteln und/oder medizinischen Behandlungen verschreiben. Um als DiGA dauerhaft zertifiziert zu werden, müssen die Anwendungen mehrere Kriterien erfüllen, darunter den Nachweis eines positiven Versorgungseffekts, bspw. indem die Gesundheitskompetenz bei Patient:innen gesteigert wird. Bislang finden sich keine Studien dazu, ob diese Möglichkeit seitens der Hersteller von DiGA genutzt wird. Dabei wird dem Konzept der (digitalen) Gesundheitskompetenz in der heutigen Zeit eine hohe Bedeutung zugeschrieben.
Aufgrund des sowohl politischen als auch gesellschaftlichen Interesses ergeben sich hier mehrere Forschungsthemen. Beispiele hierfür sind:
- Berücksichtigung der Gesundheitskompetenz bei der Entwicklung von DiGAs
- Verwendung und kritische Betrachtung unterschiedlicher Messinstrumente
der(digitalen) Gesundheitskompetenz bei dem Nachweis positiver
Versorgungseffekte
In dem Forschungsmodul sollen die Studierenden anhand des Themas DiGAs und (digitale) Gesundheitskompetenz einen vollständigen Forschungsprozess durchlaufen. Hierzu erschließen sie sich (1) ein Forschungsthema, (2) entwickeln eine eigene Fragestellung und (3) beantworteten diese durch eine theoriegeleitete empirische Studie.
Zusätzlich erwerben bzw. schärfen die Studierenden durch die kritische und reflektierende Auseinandersetzung mit dem Thema nicht nur wissenschaftliche Arbeitstechniken, sondern vertiefen Theorien und wenden unterschiedliche Methoden an, welche sie im Forschungsprozess direkt umsetzen können.
Das Modul besteht aus zwei Seminaren WS 23/24 und SS 24. Im Wintersemester liegt der Schwerpunkt auf der (1) Themenfindung bzw. Themeneingrenzung, (2) Entwicklung der Forschungsfrage und (3) Planung (Studienprotokoll) und Durchführung (Datenerhebung) der Studie. Das Seminar wird im Sommersemester mit dem Fokus auf die (4) Datenanalyse und (5) Diskussion der Ergebnisse und Einordnung in den momentanen Forschungsstand und gesellschaftlichen Debatte fortgesetzt. Das Forschungsmodul wird mit einem Forschungsbericht im zweiten Teil des Forschungsmoduls (SS 2024) abgeschlossen.
S Gesundheit und Arbeit - Mental Health am Arbeitsplatz (G&G, Teil I; FW, Teil I)
Seminar
Schon zu Zeiten der Industrialisierung beschäftigten die existenziellen Lebensrisiken der Arbeitnehmer/innen, welche durch die sich immer mehr verbreitende lohnabhängige Erwerbsarbeit entstand, Gesellschaft, Politik und Wissenschaft. Trotz des Wandels der letzten 100 Jahre finden Debatten rund um Arbeitsschutz und -sicherheit auch heute noch statt. Ging es bei der Industrialisierung noch um rein körperliche Schäden oder sogar Todesfälle, durch zum Beispiel giftige Stoffe oder unzureichende Arbeitssicherheit, fokussieren sich aktuelle Debatten vermehrt auf die psychische Gesundheit. Vor dem Hintergrund der steigenden Anzahl an psychisch Erkrankungen, hat dies vor allem bei Berufstätigen und Unternehmen eine große Bedeutung. Laut der Kaufmännischen Krankenkasse (2021) stieg der Bundesdurchschnitt an Beschäftigten die wegen Depressionen, Angststörungen und Burnout krankgeschrieben waren vom Jahr 2019 zum Jahr 2021 um 3 Tage auf 42,5 Tage an.
Im Seminar werden unterschiedliche theoretische Konzepte und Modelle der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz vorgestellt und kritisch diskutiert. Hierbei wird Mental Health in verschiedenen beruflichen Kontexten betrachtet. Neben den theoretischen und inhaltlichen Themen sollen auch eigene Analysen in STATA zu diesem Thema durchgeführt werden. Im Seminar werden die Kenntnisse in STATA in drei Einheiten aufgefrischt bzw. vermittelt. Grundkenntnisse sind wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig.
Ziel des Seminars ist es Mental Health am Arbeitsplatz aus einer theoretischen, inhaltlichen sowie methodischen Sichtweise zu betrachten, analysieren und kritisch einzuordnen.