NACH OBEN

Anforderungen


Bitte beachten Sie: Die genauen Anforderungen zu den einzelnen Seminaren erfragen Sie bitte bei Ihrem zuständigen Seminarleiter oder im Moodle.

Die Hinweise bzgl. der Punkte über Protokolle, Hausarbeiten, Referate, Fragestellungen und Literaturrecherchen sind allgemeiner Art und gelten generell für alle Veranstaltungen, ob Vorlesungen, Übungen oder Seminare des Lehrstuhles. Modifikationen, die konkrete Veranstaltungen betreffen, werden in diesen explizit bekannt gegeben. Also: Wenn Sie hier auf dieser Seite widersprüchliche Angaben zu den konkreten Veranstaltungshinweisen in der Veranstaltung selbst oder im SoWi-Info vorfinden sollten, dann erachten Sie bitte die dortigen konkreten Hinweise als verbindlich.

Wichtig ist, dass die physische Anwesenheit im Kurs aufgrund der Gesetzeslage nicht eingefordert werden kann und soomit auch ist nicht Grundlage für die Ausstellung eines Studiennachweises ist. Für einen Studiennachweis müssen Sie bei häufiger oder unregelmässiger Anwesenheit daher auf andere Art und Weise belegen, dass Sie sich in alle Seminartexte und -beiträge eingearbeitet und diese auch verstanden haben. Es obliegt dem/der jeweiligen Lehrenden zu entscheiden, auf welche Weise der Nachweis zu erbringen ist - etwa in Form einer Klausur, mehrerer Essays oder durch irgendeine andere Form des Nachweises.

Die Fähigkeit, sich Englische Texte erarbeiten zu können, ist nicht erwünscht, sondern Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Besuch meiner Veranstaltungen.

In meinen Seminaren geht es nicht nur um Wissensvermittlung durch Texte, die man bloß büffeln muss, um gut abzuschneiden - um wirklich gut zu sein, genügt es nicht, bloß die Texte zu beherrschen, die wir uns in jeder Stunde erarbeiten. Um meine Veranstaltungen wirklich erfolgreich und mit einer sehr guten Note zu bestehen, wird eine Substanz erwartet, die darin besteht, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen; und zwar mit eigenständiger Vertiefung. Das beinhaltet zusätzlich zur Erarbeitung der Seminartexte auch eigenständige Recherchen ethnologischer Literatur, eigenständige Entwicklung von Fragestellungen und eigenständige Lektüre von Monographien und Artikeln des Fachgebietes.

Ein Gutteil der Kommunikation während des Semesters wird über Moodle verlaufen. Sie müssen sich – das ist das A und O – auf Moodle in der jeweiligen Veranstaltung anmelden. Dann werden Sie automatisch in die Teilnehmerliste übernommen und erhalten die Mails. Machen Sie das bitte zu Semesterbeginn. Sollte es dennoch Probleme technischer Art geben, etwa weil Sie Schwierigkeiten mit der Anmeldung haben, dann wenden Sie sich bitte an die IT.SERVICES. Auch wenn ich Ihnen gerne helfen würde – ich bin ein "techno peasant" und habe gar keine Ahnung von solchen Fragen.

Auf Moodle finden Sie – sofern nicht anders angegeben (etwa, weil es sich um anzuschaffende Bücher handelt) – einen Veranstaltungsplan und die für jede Sitzung relevanten Texte wieder.

Die im Veranstaltungsplan zu den einzelnen Sitzungen jeweils angegebenen Literaturstellen sind von allen Teilnehmern des Seminars bis zur betreffenden Sitzung zu lesen.

Ich werde auch alle verfügbaren Thesenpapiere, Sitzungsprotokolle und Paper auf Moodle stellen, so dass diese allen Kommilitonen zur Verfügung stehen; bitte schicken sie diese Unterlagen an ethno@rub.de. Das hat sich als unschätzbare Hilfe - etwa bei der Vorbereitung von Klausuren - erwiesen. Daher sollten sie die jeweiligen Texte akribisch verfassen, und wenn Sie sich als Referent/-in, Protokollant/-in oder Paperschreiber/-in unsicher sind, lieber bei mir rückfragen.

Die Dokumente müssen an ethno@rub.de in elektronischer Form zugehen (ungeschützt).

Bitte checken Sie Ihre E-mail regelmäßig, mindestens drei Mal die Woche. Manchmal schicke ich Ihnen nämlich wichtige Hinweise (etwa wenn eine Raumänderung oder eine Verschiebung der Sprechstunde anstehen sollte).

Falls sie ein Referat halten: Schauen sie sich ihre/n Text/e so früh wie möglich an (auch wenn Sie Ihr Referat erst am Semesterende halten); dann können sie eher einschätzen, wie lange sie für die Vorbereitung benötigen. Lesen sie den Text nicht nur einmal (womöglich erst am Vortag), sondern stecken sie Engagement in die Bearbeitung hinein. Lassen sie ruhig ein paar Tage zwischen der ersten und der zweiten Lektüre des Textes vergehen, damit der Inhalt auch "sacken" kann. Darüber hinaus ist es auch peinlich für sie und entlarvend, wenn sie den Text erst am Vorabend des Referates durchlesen und am nächsten Tag dann gestehen müssen, dass sie die zentralen Aussagen des Textes "nicht verstanden" haben. Manchmal hilft es auch, wenn man sich einen Zeitplan für dieArbeit erstellt.

Benutzen Sie evtl. Fachlexika und -wörterbücher, Bibliothekskataloge, Internet etc., wenn sie ein Thema bearbeiten. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, was zu dem Thema bzw. vom/von der Autor/in geschrieben wurde.

Sprechstunde

Bitte nehmen sie die Sprechstunde wahr. Nicht in jedem Semester findet die Sprechstunde zur selben Zeit statt. Die aktuellen Zeiten erfahren sie auf der Startseite rechts unter "Sprechstunden" oder auch auf der jeweiligen Seite der Dozierenden.

Wenn sie ein Referat halten ist der Besuch der Sprechstunde spätestens in der Woche vor dem Referat obligatorisch. Das ist unabdingbar und bedeutet: Sie haben den/die Text/e bereits gelesen und wissen, worum es geht. Machen sie sich vorher Gedanken und Notizen darüber, wie sie das Referat halten wollen, wie sie es strukturieren, wie lange sie voraussichtlich brauchen werden. Legen sie mir eine Gliederung vor mit den wichtigsten Punkten, die sie im Referat ansprechen werden. Ohne eine solche Vorbereitung ergibt es gar keinen Sinn, die Sprechstunde zu besuchen.
Das bedeutet nicht, dass sie bereits alles verstanden haben müssen. Die Sprechstunde ist ja dazu da, genau solche Fragen zu klären.

Wenn sie eine Hausarbeit vorher besprechen möchten, dann machen Sie sich bitte vorher mit den Anforderungen zu schriftlichen Arbeiten auf dieser Seite vertraut.

Natürlich können sie mit allen möglichen Anliegen zur Sprechstunde kommen, nicht nur wegen eines Referates oder einer Hausarbeit.

Plagiate

Gilt ein Seminar aufgrund eines Plagiates als nicht bestanden, dann muss ein neues Seminar besucht werden, um den Leistungs- oder Studiennachweis zu erwerben.
Es genügt nicht, eine neue Prüfungsleistung (Klausur, Hausarbeit,Referat) zu erbringen. Die Lehrenden der Fakultät melden Plagiate an das Prüfungsamt.

Standards der Fakultät für Sozialwissenschaft für die Beurteilung von Studien- und Prüfungsleistungen
Notenskala

1= sehr gut: eine hervorragende Leistung; sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • eine in hohem Maße selbständige Leistung, d.h. eigenständige Präzisierung des thematischen Schwerpunktes; plausible, begründete Urteile; innovative Ausblicke.
  • einen hervorragenden sachlichen Gehalt, d.h. Darlegung der wichtigsten Literatur zum Stand der Diskussion, differenzierte Präsentation der Theorien und Forschungsergebnisse.
  • einen logisch stringenten Aufbau, klare Argumentationslinie, d.h. durchgängiger roter Faden, plausible und begründete Schlussfolgerungen.
  • eine souveräne Methodenbeherrschung, d.h. reflektierte Textkritik, metho¬dologische Begründung von empirischen Verfahren der Datengewinnung/ -interpretation.
  • eine differenzierte, souveräne Verwendung der Fachsprache.

2= gut: eine Leistung, die erheblich über den durchschnittlichen Anforderungen liegt;

  • sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
  • eine erkennbar selbständige Bearbeitung des Themas,
  • eine korrekte Recherche und Präsentation der wichtigsten, auch spezieller Literatur,
  • eine kritische Reflexion von theoretischen Modellen und Forschungs¬ergebnissen, durchgängige Differenzierung von Präsentation und eigenem Urteil,
  • fundierte Methodenbeurteilung,
  • fachsprachlich differenziert.

3= befriedigend: eine Leistung, die durchschnittlichen Anforderungen entspricht;

  • sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
  • die Eigenständigkeit beschränkt sich auf die Auswahl der präsentierten Sachverhalte sowie eine Zusammenfassung,
  • im Wesentlichen korrekte Präsentation wichtiger, meist Standardliteratur,
  • keine durchgängig distanzierte Reflexion der referierten Theorien und empirischen Forschungsergebnisse,
  • allgemeine Kenntnisse fachspezifischer Methoden,
  • im Wesentlichen korrekte fachsprachliche Darstellung. Nur unbedeutende orthographische und grammatische Mängel.

4= ausreichend: eine Leistung, die trotz ihrer Mängel noch den Anforderungen genügt;

  • sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
  • erkennbare Mängel in der Präsentation der wichtigsten Literatur,
  • argumentativ schwach fundierte oder fehlende Urteilsfähigkeit,
  • einzelne Mängel in der Methodenkompetenz
  • im Wesentlichen korrekte fachsprachliche Darstellung. Einige orthographische und grammatische Mängel.
  • Formal nicht immer fehlerfreie Verwendung der Techniken wissenschaftlichen Arbeitens.

5= nicht ausreichend: eine Leistung, die wegen erheblicher Mängel den Anforderungen nicht mehr genügt.
sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Erhebliche Mängel in den meisten der Bereiche, also dem Grad der Selbständigkeit der Bearbeitung des Themas, der Recherche, Präsentation und Beurteilung der theoretischen Modelle und Forschungsbeiträge sowie ihrer methodischen Grundlagen, dem Aufbau und der Gliederung der Studien-/Prüfungsleistung sowie ihrer formalen und sprachlichen Präsentation.

Für mündliche B.A. oder M.A.-Prüfungen wenden Sie sich bitte an Herrn Prof. Haller oder Herrn Dr. Berchem.
Prüfungsthemen in Ethnologie für die Masterprüfung oder die mündliche Fachprüfung im Fach Sozialpsychologie und Sozialanthropologie im Rahmen der B.A.-Prüfung.

Wählen sie aus der u.a. Liste zwei Themen aus, über die Sie geprüft werden wollen (Achtung! manche Themen werden nur von Herrn Haller oder Herrn Berchem geprüft!).

Achtung! Neben den gewählten Themen müssen Sie für die Prüfung jedoch auch über allgemeine Grundkenntnisse zur Ethnologie (aus der Vorlesung) verfügen.

Den größten Teil der prüfungsrelevanten Literatur zu Ihren Themen finden Sie auf Moodle.
Dafür müssen sie sich für den Moodle-Kurs „Grundinformationen LS Ethnologie (Prof Haller) (080105) “ anmelden; schicken Sie bitte eine E-Mail an ethno@rub.de, unter Angabe Ihrer Prüfungsinformationen, um das Passwort zu erhalten.
Fertig! – Jetzt kann die Themenauswahl und die Prüfungsvorbereitung beginnen.
Viel Erfolg dabei!

Prüfungsthemen (Haller)

Diaspora
Ethnizität
Fachgeschichte
Feldforschung
Fremdheit
Globalisierung, Ethnologie der
Grenze, Ethnologie der
Kosmopolitanismus
Kulturkonzept
Mittelmeerethnologie
Rituale, Trance und Besessenheit
Stadt, Ethnologie der

Prüfungsthemen (Berchem)

Deutsche Communities im Ausland
Diaspora
ethnographische Feldforschung
ethnologische Stadtforschung
Ethnizität/Identität
Globalisierung "von unten"
Integration
Interkulturelle Kommunikation
Kultureller Wandel
Migration
Multikulturalismus
Theorien der Kulturvermischung
Transnationalismus
Wissenschaftsgeschichte der Sozial- und Kulturanthropologie

Allgemeine Informationen zu Klausuren am Lehrstuhl für Ethnologie

I.Klausurtermin:
Die Termine der Klausur, sowie der Nachschreibklausur, werden frühzeitig von den Dozierenden und in Moodle bekanntgegeben.

II.Klausuranmeldung:
Die Anmeldung für Klausuren erfolgt ausschließlich über CampusOffice. Bitte beachten Sie die dort angegeben Fristen. Besonders wichtig: Eine nachträgliche Anmeldung ist nicht möglich.

III.Nachschreibklausur:
Die Nachschreibklausur kann nur unter folgenden Bedingungen mitgeschrieben werden:

- Sie bestehen die erste Klausur nicht.
- Sie sind bei dem ersten Klausurtermin krank. Es muss ein Attest im Sekretariat eingereicht werden.
- Sie legen zur selben Zeit (Tag und Uhrzeit) bei einem anderen Lehrstuhl eine Prüfung ab. Hierfür reichen Sie eine schriftliche Bestätigung des Lehrstuhls im Sekretariat ein.

Zur Teilnahme am Zweittermin müssen Sie sich sowohl für die erste, als auch für die zweite Klausur anmelden (das passiert nicht automatisch). Ein Anmeldeverfahren bei CampusOffice für den Zweittermin wird ebenfalls einige Wochen vor diesem freigeschaltet.
Ein Nachschreiben zur Verbesserung der Note ist nach Bestehen des Ersttermins nicht möglich.

IV.Vor/während der Klausur:
- Gehen Sie vorher auf die Toilette, nicht während der Klausur.
- Alle Rucksäcke, Taschen, Handys etc. legen Sie bitte an den Rand/nach vorne. Am Platz erlaubt sind Studierendenausweis, Stifte, Getränke & Nervennahrung. Schreibpapier wird vom Lehrstuhl gestellt.
- Wenn Sie während der Klausur den Raum verlassen, können Sie nicht mehr zurückkehren. Gehen Sie daher vor der Klausur auf die Toilette.
- Bitte lassen Sie so viel Platz zum/zur Sitznachbar_in, wie es die Raumgröße zulässt (min. 1 Platz).
- Inhaltliche Verständnisfragen beantwortet der/die jeweilige Dozierende nach dem Austeilen der Klausuren. Inhaltliche Nachfragen während der Klausur sind nicht mehr möglich!
- Tragen Sie Ihren Vor- & Nachnamen und die Matrikelnummer auf das Deckblatt des Schreibpapiers ein.
- Täuschungsversuche führen zum Nichtbestehen der Klausur und den üblichen weiteren Konsequenzen.

V.Abgabe:
- Sie können die Klausur nach 60 Minuten oder nach 90 Minuten abgeben; bitte bleiben Sie außerhalb dieser Abgabezeiten zu Gunsten Ihrer Mitstudierenden leise an Ihrem Platz.
- Unterschreiben Sie die letzte beschriebene Seite des Klausurpapiers.
- Geben Sie die Klausurfragebögen ebenfalls ab.
- Unterschreiben Sie in der Teilnehmendenliste. Bitte halten Sie Ihren Studierendenausweis bereit.

VI.Nichtbestehen der Klausur:
- Sollten Sie die Klausur nicht bestehen, haben Sie zweimal die Möglichkeit, die Prüfung zu wiederholen. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Prüfungsordnung Ihres Studiengangs.
- Sollten Sie zum Klausurtermin trotz Anmeldung nicht erscheinen, wird ihre Leistung als „nicht ausreichend“ bewertet. Melden Sie sich daher von der Klausur in der angegeben Frist frühzeitig ab, wenn Sie nicht teilnehmen möchten.

In manchen Veranstaltungen sollen Protokolle angefertigt werden. Protokolle sind ein Dienst an den Kommilitonen; es gibt dafür keine Bescheinigung von mir. Für Protokolle benötigen wir eine/n Protokollanten/-in, der den Ablauf der Sitzung mitnotiert und hinterher abtippt. Protokolle enthalten:

  • zeitlicher und formaler Ablauf der Sitzung; Ablauf; Arbeitsschritte; Teilnehmerzahl;
  • inhaltliche Strukturierung der Sitzung; Gegenstände, Fragen und Hypothesen, die im Mittelpunkt der Sitzung stehen;
  • wichtige Fragen und Aspekte, die diskutiert werden (insbes. jene, die erst in der Diskussion entwickelt werden)

Sinn des Protokolls ist es, Struktur und Inhalt der Veranstaltung zu dokumentieren; das ist sinnvoll, insbes. als Gedankenstütze zur Vorbereitung der Klausuren - denken sie aber daran, dass Protokolle kein Ersatz für eigenes Mitschreiben ist. Daher sollten Sie akribisch dokumentieren, und wenn Sie sich als Protokollant/-in unsicher sind, lieber bei mir rückfragen.

Protokolle müssen an ethno@rub.de in elektronischer Form zugehen (ungeschützt, so dass ich ggf. Veränderungen vornehmen kann), damit ich sie auf Moodle stellen kann und sie so von den Kommilitonen abgerufen werden können.

In manchen Veranstaltungen müssen sie für den Erwerb eines Leistungsnachweises Paper zu je einer Seminarsitzung anfertigen. Jedes Paper soll 2 Seiten lang sein. In den Papern sollen sie über einen zentralen Aspekt der jeweils vorzubereitenden Texte einer Sitzung Ihrer Wahl reflektieren und Stellung beziehen. Diese Paper gelten nur dann als eingereicht, wenn sie mir ausgedruckt bei Beginn der jeweiligen Sitzung vorliegen. Schicken sie die Paper bitte auch als elektronische Datei an ethno@rub.de.

In einigen Veranstaltungen können bzw. müssen Sie ein Referat halten; bitte fertigen Sie auch ein Thesenpapier an, das Sie mir vorab elektronisch zukommen lassen.

Das Referat soll ein Thema erschließen und dies den Kommilitonen vermitteln. Referate basieren zumeist auf der Erarbeitung von mehreren Texten. Im Seminarplan werden diese Texte ausgewiesen. Während die übrigen Teilnehmer lediglich gesondert aufgeführte Literaturstellen vorbereiten sollen, muss der Referent seine Präsentation auf allen Texten aufbauen, falls "Zusätzliche Literatur für Referate" genannt wird.
Egal, wie viele Referierende das Referat zusammen präsentieren: jede/r muss in der Lage dazu sein, im Notfall das Referat alleine zu halten. Denn erstens springen immer wieder kurzfristig Referierende ab oder werden krank; und zweitens erhalten ja alle Referierenden die gesamte Punktzahl für das Referat und nicht etwa bloß die Hälfte oder ein Drittel.

Wenn Sie ein Referat halten, dann ist der Besuch der Sprechstunde spätestens in der Woche vor dem Referat obligatorisch. Kommen Sie vorbereitet – was bedeutet, dass Sie die Texte nicht nur gelesen, sondern Sie sich erarbeitet haben. Um einen Text gelesen zu haben, überfliegt man ihn nicht nur einmal und legt ihn dann beiseite, wenn man etwas nicht verstanden hat. Sondern man liest ihn, zwei, drei oder vier Mal.

Ein Referat soll, sofern nicht anders vereinbart, 20 Minuten dauern. Halten Sie den vereinbarten Zeitrahmen bitte ein. Das ist nicht einfach. Üben Sie den Vortrag - man kann oft sehr schwer einschätzen, wie lange man benötigt. Wenn man sich den Vortrag zuhause laut vorspricht, fallen einem diejenigen Stellen eher auf, an denen es ‘hakt’ und die vielleicht unklar formuliert oder gar überflüssig sind. Denken Sie immer daran: Niemand möchte sich langweilen bei Ihrem Referat - Sie selbst finden es ja auch grausig, wenn ein/e KommilitonIn Sie zu Tode langweilt. Sie können sich überlegen, mit welchen Mitteln Sie das Referat präsentieren (z.B. mit einem Kurzfilm, einer Power Point Präsentation, einer Karte, einem einleitenden Beispiel aus der Tagespresse etc.).

Bitte nicht schwafeln, und nicht jeden Bocksprung, den die Autoren vollziehen, nacherzählen. Stattdessen: Lehnen Sie sich nach der ersten Lektüre zurück und schauen Sie die Texte mit Distanz an. Fragen Sie sich, was das Wichtigste am jeweiligen Text ist (und was eher unwichtig oder auch ausschmückend). Erzählen Sie uns nicht jedes Beispiel, das der Autor bemüht, sondern greifen Sie eines (oder zwei) heraus, an dem man zeigen kann, welche Frage der Autor beantworten möchte; um was es ihm geht; was er zu beweisen versucht. Denken Sie daran, dass das Thema im Vordergrund steht und die Texte das Thema erschließen sollen.

Stellen Sie sich beim Einüben des Referates vor, Sie müßten einem Freund, der den Text nicht kennt, knapp das Wichtigste darüber erzählen. Denken Sie also daran, daß auch jene Dinge explizit erwähnt werden müssen, von denen ein Außenstehender keine Ahnung hat, die man aber als Insider leicht für selbstverständlich erachtet; so sollten Sie Titel, Autor, Erscheinungsjahr, Aufbau und Form des Textes benennen.

Beim Halten des Referates kann es sinnvoll sein, einen Mittelweg zwischen dem puren Ablesen und dem absoluten Frei-Sprechen zu wählen. Sprechen Sie nicht zu schnell. Machen Sie Pausen. Zu Beginn des Referates erläutern Sie bitte die Gliederung, nach der Sie vorgehen werden (also etwa: "Mein Vortrag besteht aus X-Teilen. Im ersten Teil werde ich... Der zweite Teil beschäftigt sich mit... Drittens... Schließlich..."). Beziehen Sie sich während des Referates auf Ihre Gliederung und machen Sie die Zuhörer aufmerksam darauf, zu welchem Punkt Sie nun kommen werden (z.B. erwähnen Sie, daß Sie nun "zum Punkt X kommen, nämlich...").

Stellen Sie ab und an einen Augenkontakt mit den Zuhörern her.

Nur wenige Referate beziehen sich lediglich auf einen Text; meistens sollen Sie einen (i.d.R. empirischen) Text mit einem anderen (i.d.R. allgemeineren) Text in Verbindung setzen. In diesem letzteren Fall arbeiten Sie bitte heraus, in welcher inhaltlichen, kontextuellen, theoriegeschichtlichen, argumentativen etc. Beziehung beide Texte stehen (also etwa: Kommen im empirischen Text Aspekte zum Tragen, die im allgemeineren Text nicht vorkommen? Bestätigt/widerspricht der eine Text den anderen? Kann man mit dem Beispiel tatsächlich die theoretische Fragestellung beantworten? usw.).

Für den Fall, dass Sie ein Referat zu zweit halten, gibt es ein absolutes Tabu: Nämlich, dass ein Referent Text A referiert und der andere Referent Text B. Denn es stehen ja nicht die einzelnen Texte im Vordergrund, sondern das Thema, das über die Texte erschlossen wird.

Schließlich: es soll sich um keine Nacherzählung handeln, sondern um die Referierung des kontextuellen, textstrukturellen und inhaltlichen Gehaltes des Textes, sowie einer eigenen Beurteilung. Dazu sind folgende Hinweise zu beachten:


1. Kontext
Nennen Sie explizit:

  • Titel des Textes
  • Erscheiungsjahr und -ort
  • AutorIn; Was können Sie über ihn/sie in Erfahrung bringen (z.B. Alter, Nationalität, Ausbildung, Wirkungsort, Disziplin, sonstige Publikationen, Karriere)?

Benutzen Sie dazu auch Lexika, Wörterbücher, Bibliothekskataloge, Internet etc. als Hilfsmittel.

2. Textstruktur

  • Um was für eine Textform handelt es sich (z.B. Beitrag zu einem Sammelband? Zeitschriftenartikel? Teil einer Monographie?)
  • Wie ist der Text aufgebaut und gegliedert (Kapitel, Unterkapitel)?
  •  Wie ist die Textlogik? Wie argumentiert der Autor? Wird eine Hypothese aufgestellt? Welche? Wie/wo/wann wird sie beantwortet (z.B. im Text selbst oder nur in der Zusammenfassung)? Explizit oder implizit?
  • Handelt es sich eher um einen empirischen Text? Oder um einen eher Theorietext?

3. Inhalt

Was ist der Gegenstand des Textes?

  • Mit welcher Kultur/Ethnie/Gruppe/Gesellschaft/Region beschäftigt sich der Text?
  • Was erfahren wir darüber?
  • Welche empirischen Beispiele werden angeführt? Sind die Beispiele schlüssig?
  • Mit welcher Fragestellung beschäftigt sich der Autor/die Autorin, oder: Was ist die Hauptfragestellung des Textes? Diese finden Sie manchmal explizit formuliert, manchmal implizit; oftmals in der Einleitung oder dem einleitenden Abstract.
  • Was ist die Hauptaussage des Textes?
  • Welche zunächst unbewiesenen Annahmen von Gesetzlichkeiten oder Tatsachen (Hypothesen) werden aufgestellt?
  • Wie/Mit welchen Argumenten versucht der/die AutorIn, diese Hypothesen zu beweisen/widerlegen (also etwa mit Beispielen, mit Zitaten von Kollegen oder von Informanten etc.)?
  • Sind Hauptaussage und Hypothesen eindeutig/explizit oder eher verborgen/implizit formuliert? Werden Hypothesen und Fragen beantwortet?
  • Mit welchen Autoren setzt sich der/die AutorIn auseinander? Von wem setzt er/sie sich ab?
  • Für/Gegen welche Theorien spricht sich der/die AutorIn aus?
  • In welche Theorietradition läßt sich der/die AutorIn einordnen?

Benutzen Sie auch hierfür ggf. Lexika, Wörterbücher, Bibliothekskataloge, Internet etc. als Hilfsmittel.

4. Eigene Bewertung
ganz allgemein:

  • Spricht Sie der Text an?
  • Was darin spricht Sie an, was stößt sie ab?
  • Erscheint ihnen die Argumentation stringend, logisch und einleuchtend oder eher wirr? Begründen Sie dies.
  • Finden Sie den Stil des Schreibers angenehm oder eher abstoßend?
  • Passt der Stil zum Inhalt?
  • Haben Sie durch den Text etwas Neues erfahren, oder handelt es sich um "olle Kammellen"?

Überlegen Sie sich, was der Text mit "unserem Leben" zu tun hat, also etwa, ob er Ihnen einen Aspekt aus ihrem Alltag (oder aus der aktuellen Politik, aus den Medien etc.) neu/sinnvoll etc. erklärt oder/und beleuchtet.
Sagt der Text nur etwas über den Gegenstand aus oder ist er auch darüber hinaus relevant (Ein Beispiel: Sagt ein Text über die Rolle der Frauen in Ägypten auch etwas über die Rolle der Frauen in anderen Ländern aus? Oder über die Rolle der Männer in Ägypten? Oder sagt er etwas Allgemeines über Geschlechterverhältnisse im Zeitalter der Fundamentalisierung aus? Oder über Ägypten? Wie weit kann man die Befunde des Textes verallgemeinern - und auf welchen Ebenen?)
Überlegen Sie sich, für welche anderen Themen der Text bedeutsam ist. Sie müssen natürlich nicht alle möglichen Bezüge herstellen; es ist schon sehr viel gewonnen, wenn Sie einen der möglichen Bezüge herstellen.

Ohne eine solche Vorbereitung macht es gar keinen Sinn, die Sprechstunde zu besuchen.

Fragen Sie sich vielleicht auch was das spezifisch Ethnologische an diesem Text ist; könnte auch ein/e AutorIn aus einem anderen Fachgebiet, bspw. aus der Soziologie oder der Literaturwissenschaft, diesen Text geschrieben haben? Begründen Sie auch dies.
Überlegen Sie sich dazu, wodurch sich die Ethnologie von ihren Nachbarwissenschaften unterscheidet - insbesondere von der Volkskunde und ihren Nachfolgewissenschaften, von den Cultural Studies und von der Soziologie - und was ihnen gemeinsam ist.

Formulieren Sie zum Abschluß des Referates 3-4 Fragen, die Ihnen bedeutsam erscheinen und über die Sie gerne diskutieren möchten.

Thema der Hausarbeit (15 Seiten plus Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Bibliographie) kann die vertiefende oder erweiternde Ausführung des Referatsthemas sein. Vertiefend bedeutet, dass Sie sich einen Aspekt des Referatsthemas herauspicken und diesen intensiv bearbeiten; erweiternd bedeutet, dass Sie das Referatsthema mit einem anderen Arbeitsfeld/einer anderen Thematik in Verbindung setzen. Wenn Sie mit Ihrem Referatsthema im Nachhinein unglücklich sind, können Sie in der Hausarbeit auch eine ganz andere Thematik bearbeiten. In jedem Fall aber muss es sich um eine ethnologisch/sozialanthropologisch orientierte Hausarbeit handeln, d.h. im Zentrum der Arbeit muss die Auseinandersetzung mit ethnologischen Fallstudien und Texten stehen.

Schriftliche Ausarbeitung bedeutet also nicht, genau das nochmals zu verschriftlichen, was Sie im Referat präsentiert haben; Sie müssen dazu zusätzliche wissenschaftliche Literatur recherchieren und auch einbeziehen. Auf jeden Fall muss das Referatsthema während einer der Sprechstunden mit dem/der Lehrenden besprochen werden.

Sollten Sie Ihr Referat zusammen mit Kommilitonen gehalten haben, dann dürfen die Hausarbeiten der Referenten natürlich dieselbe Thematik (nämlich die des Referatsthemas) behandeln; Sie müssen sich aber untereinander darüber absprechen, wer in der Hausarbeit welche Fragestellung bearbeitet – denn die Fragestellungen müssen sich grundlegend voneinander unterscheiden. Wenn Sie sich unsicher darüber sind, ob sich die Fragestellungen genügend voneinander unterscheiden, dann fragen Sie lieber noch einmal nach.

Sie müssen die Hausarbeit vorab in der Sprechstunde (oder n.V.) besprechen. Dazu und zur Vorbereitung (z.B. Recherchen).

Denken Sie daran, dass eine Hausarbeit Bestandteil des Seminars ist und also auch - wo angebracht - die referierten Texte, insbesondere die einleitenden Texte, in die Hausarbeit einfließen sollten.

Abgabetermin für Hausarbeiten ist:

* im Sommersemester: Der darauf folgende 15.09.
* im Wintersemester: Der darauf folgende 15.03.Bis zu diesen Deadlines müssen den Veranstaltungsleitern die Texte in elektronischer Version als ungeschützte *.docx Dokumente (per E-mail) vorliegen. Danach werden keine Hausarbeiten mehr angenommen.Natürlich kann von Studenten im MA-Studium bei Hausarbeiten qualitativ etwas mehr erwartet werden als von Studenten im BA-Studium; natürlich gibt es auch Anfängerstudenten, die die Anforderungen an eine MA-Hausarbeit zu erfüllen vermögen - wenn dem so ist: Nur zu! Aber grundsätzlich gilt, dass im BA-Studium erst einmal gelernt werden soll, dass Handwerkszeug für das Erfassen eines wissenschaftlichen Textes zu erlernen und eine eigene Frage an den Gegenstand zu entwickeln. Bitte lesen Sie auch die "Anmerkungen für alle Arten der schriftlichen Arbeit" auf dieser Seite.

Die BA-Arbeit ist eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit, bei der Sie die im Studium erworbene Qualifikation zur Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen beweisen müssen. Bitte lesen Sie auch die "Anmerkungen für alle Arten der schriftlichen Arbeit" auf dieser Seite.

Dieser Typus der schriftlichen BA-Arbeit muss eine von Ihnen gewählte Fragestellung vollumfänglich bearbeiten. Das heißt in erster Linie, dass sie auf dem neuesten Stand der ethnologischen Forschung sind und auch die wichtigsten Ansätze aus anderen Disziplinen kennen.

Hier gilt es, eher die deduktive Methode zu wählen: Auf Grundlage des neuesten Forschungsstandes entwickeln Sie eine eigene Position zu Ihrer Fragestellung; diese Position legen Sie an einem (in Ausnahmefällen auch mehreren) Fallbeispiel(en) dar - oder anders gesagt: Das Fallbeispiel soll eine theoretische Position untermauern / illustrieren / hinterfragen / modifizieren. Aber es steht NICHT im Zentrum der Arbeit.
Was ist ein Fallbeispiel? Fallbeispiele sind empirische Beispiele, die in erster Linie aus der ethnologischen Literatur (und darüber hinaus auch ggf. aus anderen Disziplinen) stammen müssen. Beispiel: Wenn sich Ihre Arbeit etwa mit den Transformationen mediterraner Hafenstädte in einem bestimmten Zeitraum beschäftigt und sie finden etwa in einer Monographie das treffende Beispiel einer bestimmten Stadt, dann wäre dieses ihr Fallbeispiel.

Achtung: Es handelt sich bei Fallbeispielen nicht um selbst durchgeführte Fallstudien.

Was ist eine Fallstudie? Fallstudien sind eine umfängliche Sichtung, ggf. eigene Erhebung und Auswertung/Analyse eines empirischen Falles. „Eigene Erhebung“ bedeutet nicht in jedem Falle die Durchführung einer eigenen kleinen Feldforschung oder von Interviews, sondern kann sich durchaus auf die Sichtung und Auswertung von Material, das Andere erhoben haben, beschränken!
Hierzu ein deutliches Wort, das Sie bitte beherzigen: Viele Studierende wollen in der BA-Arbeit eine eigene Erhebung, eine eigene Fallstudie durchführen. Ganz häufig ist es so, dass Studierende etwa Interviews zu einem Thema durchführen möchten, und diese Interviews dann vor dem Hintergrund einer Fragestellung bearbeiten möchten. Derlei Arbeiten sind an meinem Lehrstuhl nicht möglich, denn bei der BA-Arbeit handelt es sich um eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit. Zumeist aber beherrschen die BA-Studierenden nicht die Erhebungsmethoden (diese sollen sie nicht zum ersten Mal in der BA-Arbeit erproben, sondern bereist qualifiziert beherrschen). Vielfach kommen Studierende darüber hinaus mit der Vorstellung, 2, 3 Erhebungen (z.B. Interviews, Beobachtungen) wären ausreichend für eine Qualifikationsarbeit – was einer völlig falschen Vorstellung entspricht. Insofern dürfen Sie eigene Fallstudien allenfalls dann durchführen, wenn Sie a) eine allgemeine Fragestellung aus dem Stand der Forschung erarbeitet haben, b) die Erhebungsmethoden bereits beherrschen und dies auch nachweisen können, und c) eine ausreichende Zahl an Erhebungen durchführen. Auch in diesem Falle aber gibt: Die Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung zu einer Forschungsfrage steht ganz klar im Vordergrund der BA-Arbeit.

Die MA-Arbeit ist eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit, bei der Sie die im Studium erworbene Qualifikation zur Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Fragestellungen beweisen müssen. Bitte lesen Sie auch die "Anmerkungen für alle Arten der schriftlichen Arbeit" auf dieser Seite.

Auch dieser Typus der schriftlichen Arbeit muss eine von Ihnen gewählte Fragestellung vollumfänglich bearbeiten. Auch hier müssen sie sich auf dem neuesten Stand der ethnologischen Forschung befinden und auch die wichtigsten Ansätze aus anderen Disziplinen kennen.

Im Gegensatz zur BA-Arbeit steht hier aber eher die induktive Methode im Mittelpunkt. Sie beschäftigen sich mit einem konkreten Fall und fertigen dazu eine eigene Studie an. Aus diesem Fall heraus entwickeln Sie Hypothesen und theoretische Schlüsse - und gleichen diese mit dem Stand der Forschung ab. D.h., sie entwickeln eine eigene Position zu den Theorien auf Grundlage einer eigenen Fallstudie. Diese Fallstudie muss nicht unbedingt auf einer eigenen kleinen Feldforschung oder auf selbst durchgeführten Interviews und Beobachtungen basieren, sondern kann sich durchaus auf die Sichtung und Auswertung von Material, das Andere erhoben haben, beschränken!

Beispiel: Ihre Arbeit beschäftigt sich mit den Transformationen mediterraner Hafenstädte in einem bestimmten Zeitraum. Sie haben sich bereits mit einer ganz bestimmten Hafenstadt beschäftigt, etwa mit Marseille. Sie beschaffen sich jede Literatur, die sich mit dem Hafen von Marseille beschäftigt (in erster Linie ethnologische, in zweiter andere wissenschaftliche, in dritter auch „graue“ Literatur oder Belletristik) und werden zu einem Experten/einer Expertin für den Hafen von Marseille. Aus dieser Expertise entwickeln Sie eine Schärfung der allgemeinen Thematik „Transformationen mediterraner Hafenstädte“ und Hypothesen, denen man wissenschaftlich ggf. auch in anderen Städten nachgehen kann.
Parallell zur Auseinandersetzung mit Marseille müssen Sie sich also auch den Forschungsstand zur Thematik „Transformationen mediterraner Hafenstädte“ erarbeiten.

Um noch einmal den Unterschied zwischen BA und MA-Arbeit zu erläutern:

In der BA-Arbeit gehen Sie deduktiv vor: es geht es um die Auseinandersetzung mit dem Stand der Forschung zu einer Forschungsfrage, um die Entdeckung von Lücken und zur Entwicklung eigener Hypothesen und Gedanken. Ein (oder ggf. mehrere) Fallbeispiele sollen diese Schlüsse illustrieren. Die Durchführung eigener Erhebungen (Fallstudien) ist i.d.R. nicht vorgesehen.
In der MA-Arbeit gehen Sie induktiv vor: Sie werde zum Experten/zur Expertin für einen Forschungsgegenstand und entwickeln aus dieser Expertise Hypothesen, denen Sie im Abgleich mit der bestehenden Forschungsliteratur (Stand der Forschung!) nachgehen.

Bitte kommen Sie vorbereitet in die Sprechstunde, d.h. zumindest mit der vagen Vorstellung von einem Thema, einer Leitfrage und Ideen darüber, wie sie die Leitfrage beantworten wollen.

Dazu bietet es sich an, eine Kurzzusammenfassung (Abstract) anzufertigen. Aus dem Abstract (Fliesstext - keine Stichworte) soll hervorgehen, was ihr Gegenstand/Thema ist, welche Leitfrage sie an den Gegenstand/das Thema stellen wollen, und auf welche Weise/in welchen Schritten sie die Leitfrage (auf Grundlage welcher Literatur) beantworten möchten.

Zur Vorbereitung auf die Sprechstunde kann das Abstract durchaus lückenhaft sein - aber sie müssen sich schon eine grobe Vorstellung von Ihrem Vorhaben gemacht haben.

Begreifen sie das Abstract nicht als Zwangsjacke, sondern als Sicherheitsnetz; denn das Abstract soll Ihnen im Verlauf des Schreibens als Leitlinie dienen, an der sie sich entlang arbeiten; das bedeutet, dass das Abstract vermutlich immer wieder überarbeitet werden wird. Aber keine Panik! Das ist kein Problem, sondern ganz normal im wissenschaftlichen Arbeiten. Sie müssen sich nur bei jeder Abweichung von der roten Linie fragen, inwieweit sich dadurch das Ganze verändert - um dann das Abstract unter Einbeziehung der Abweichungen eben neu und mitunter anders zu formulieren.

Zusätzlich zum Abstract bietet es sich bereits für die Sprechstunde an, eine Gliederung vorzulegen.

Sie sollten bereits wissenschaftliche Literatur von SozialanthropologInnen oder EthnologInnen (aber bitte keine Zeitungsartikel oder Wikipedia) zu ihrem Thema eigenständig recherchiert haben und eine Literaturliste (bei Hausarbeiten mindestens 6 über die Seminarliteratur hinausgehende wissenschaftliche Artikel/Bücher; bei BA- und MA-Arbeiten müssen sie das gewählte Thema dagegen viel umfassender und zur Gänze beherrschen und dazu v.a. auf dem neuesten Stand der Forschung sein; mit ein paar Artikeln und Büchern ist das nicht getan) vorlegen; bei schriftlichen Arbeiten müssen mindestens 70 % der Literatur von SozialanthropologInnen/EthnologInnen geschrieben sein. In diesen Modulen gibt es pauschal eine Note Abzug, sofern dem nicht der Fall ist.

"Recherchiert" bedeutet im Übrigen nicht nur die Bibliographieliste zu erstellen, sondern im Idealfall schon einen Blick in die Texte geworfen zu haben um sicherzugehen, dass Sie etwas mit den Texten anfangen können.

Zur Recherche bietet es sich an, auch die Onlinedatenbank JSTOR (die an der RUB verfügbar ist) zu benutzen (informieren Sie sich darüber in den Bibliotheken). Zu dem Thema auch der Punkt Literaturrecherche auf dieser Seite weiter unten.

Häufig ist es so, dass Studierende mit einer ganz spezifischen politischen, persönlichen und emotionalen Einstellung an einen Text herangehen und ihn aus dieser Einstellung heraus auch beurteilen. Das Problem dabei ist nicht, dass der Text mit einer persönlichen Färbung betrachtet wird, sondern dass diese Färbung häufig eine distanzierte Würdigung überhaupt nicht erlaubt, insbesondere auch nicht, den Text in all seinen Facetten richtig zu erfassen. Wir bewerten den Text dann "eindimensional" und "aus dem Bauch heraus". Natürlich können wir uns einer Thematik auch emotional nähern. Bei wissenschaftlichem Arbeiten geht es aber darum, dass wir uns in die Lage versetzen müssen, uns vor allem auch distanziert damit zu beschäftigen, mit kühlem analytischem Auge - und das bedeutet, dass wir reflexiv sind, also uns gewahr werden über die Färbung, mit der wir an den Text herangehen; dass wir lernen, uns über unsere eigenen Vorprägungen klar zu werden, mit denen wir an eine Thematik herangehen.

Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet bspw., die Fähigkeit zu entwickeln, Struktur und Logik eines Textes über die Korruptionsaffäre einer Partei (der wir ablehnend gegenüberstehen) zu erfassen, ohne dass uns die Abneigung gegen diese Partei blind gegenüber dem Text und seiner Struktur macht; dasselbe gilt natürlich auch, wenn wir der Partei besonders zugeneigt sind.

Also kurz: Auch wenn wir uns mit dem thematischen Gegenstand eines Textes besonders identifizieren oder ihn von Herzen widerwärtig finden, so sollten wir uns dennoch darum bemühen, die innere Logik und die Struktur freizulegen, zu verstehen und zu analysieren.

Und noch ein wichtiger Hinweis: Auch wenn Sie die Argumentation eines Autors auf den ersten Blick ablehnen - verdammen Sie ihn nicht von vorneherein in Bausch und Bogen und suchen sie nicht nur nach den Kritikpunkten, sondern versuchen sie auch, die positiven und sinnvollen Aspekte des Textes zu würdigen (das Gegenteil gilt natürlich im umgekehrten Falle, d.h. wenn Sie einen Autor schon von vorneherein besonders verehren). Dies gilt gerade auch dann, wenn etwas unzeitgemäße Texte bearbeitet werden sollen. Lassen Sie den "Vorvätern/-müttern" und Autoren/Autorinnen genauso viel Respekt angedeihen wie den Informanten/Informantinnen, denen Sie im Feld begegnen (werden), oder wie Sie selbst hoffen, einmal von den nachfolgenden Generationen behandelt zu werden. Vorhergegangene Epochen und ihre Ansätze werden i.d.R. ja zumeist nicht deswegen verworfen, weil sie Unsinn produziert hätten, sondern weil sie aus der Perspektive der Nachfolger unzeitgemäße Blicke auf die Gegenstände gerichtet und irrelevante Fragen gestellt hatten. Der zeitgenössische Kontext der Texte ist also immer, zumindest implizit, mitzuwürdigen.

Das Einzige, was Ethnologen und Ethnologinnen (und die meisten anderen Wissenschaftler_innen) nach außen hin produzieren, sind i.d.R. Texte (gut, es gibt Kolleginnen und Kollegen, die in Museen und mit visuellen Medien arbeiten...). Schreiben lernen ist daher besonders wichtig.

Ganz wichtig ist die Einleitung, aus der ersichtlich werden soll, womit Sie sich in dem Text beschäftigen werden. Das Geheimnis der Einleitung ist übrigens genau dies: Nehmen Sie den Leser an die Hand, indem Sie die Argumentationslinien (die für Sie selbst vielleicht logisch erscheinen) des Textes offenlegen und klar benennen (damit auch der/die Lesende Ihre Logik erkennt). Eine Einleitung muss einen Überblick über Gegenstand, Frage an den Gegenstand, Hypothese, Arbeitsschritte zur Beantwortung der Frage und Zusammenfassung bieten und Folgendes leisten:

1. Vorstellung des Gegenstandes;
2. Darstellung der Leitfrage, die Sie an den Gegenstand haben (und Aufstellung einer Hypothese darüber, wie wohl die Beantwortung der Frage ausfallen könnte); Das ist erfahrungsgemäß der schwierigste Punkt für Studierende. Aus diesem Grund finden Sie in der linken Spalte auch unter dem Punkt "Fragestellungen" weitere hilfreiche Hinweise!!!!
3. Darstellung der Schritte und Argumente, mit denen Sie die Beantwortung der Frage durchführen werden. Erstens, Zweitens, Drittens... Diese Schritte/Argumente müssen logisch aufeinander bezogen sein und sie müssen explizit gemacht werden. Bei "Erstens" gehen Sie i.d.R. auf die Ansätze ein, die andere Wissenschaftler zur Beantwortung der Frage entwickelt haben - das sollte auf dem neuesten Stand der Arbeiten geschehen und heißt i.d.R. darum auch oft "Stand der Forschung"; denn Sie sind nicht die/der Einzige, der sich mit der von Ihnen gewählten Frage beschäftigt. Andere vor Ihnen haben sich damit auseinandergesetzt. Sie können sich einem dieser Ansätze anschließen (und müssten das dann in der Folge mit neuen Argumenten/neuem Material belegen), oder Sie finden eine Schwachstelle in den bestehenden Ansätzen und zeigen mit Ihrer Arbeit, dass man die bestehenden Ansätze widerlegen/ergänzen/anreichern/abändern etc. kann.
4. Kurze Vorstellung des Materials, mit dem sie arbeiten werden;
5. Kurze Formulierung einer Zusammenfassung: Welche (vielleicht auch nur vorläufige) Antwort/Vermutung zur Beantwortung der Frage haben sie entwickelt.

Wie gesagt: Erfahrungsgemäß haben die meisten Studierenden Schwierigkeiten, eine Frage an den Gegenstand zu entwickeln. Ganz wichtig ist es deshalb darauf hinzuweisen, dass der Gegenstand der Arbeit nicht schon die Frage an den Gegenstand ist. Das hört sich wie eine Binsenweisheit an, aber dieser Fehler wird immer wieder gemacht. Der Begriff der Frage ist ganz wörtlich gemeint und wir möchten Ihnen als Tipp empfehlen, diese auch tatsächlich in Form einer Frage (mit Fragezeichen) zu formulieren. Wenn Sie keine Frage an den Gegenstand entwickeln, geraten sie schnell in die Verlegenheit, ALLES, was sie zum Gegenstand wissen, zu sammeln und wiederzugeben. Das sollte jedoch tunlichst vermieden werden. Als Faustregel gilt hier:

"Nicht alles, was sinnvoll ist, sondern nur das, was zur Beantwortung der Frage auch notwendig ist, darf in den Text hinein."

Fragen Sie sich daher beim Schreiben lieber zweimal, ob etwa ein gewähltes Beispiel nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig ist. Wenn nicht, dann lassen sie es lieber weg.

Manche Studierenden haben aber eher zu viele Fragen an den Gegenstand. Versuchen Sie, diese vielen Fragen nicht additiv aneinander zu reihen, sondern Prioritäten zu setzen: In welchem Zusammenhang stehen die Fragen zueinander? Welche Frage ist die Leitfrage? Lassen sich die anderen Fragen von dieser Hauptfrage ableiten.

Ethnologie bedeutet, das Kleine und das Große, also konkrete empirische Befunde und Abstraktionen/Theorien, miteinander zu verbinden. Daher sollten Sie bei der Verschriftlichung Folgendes beherzigen:

Wenn Sie sich mit einer großen theoretischen Frage beschäftigen, dann müssen Sie diese mit einem ganz konkreten ethnographischen Fall verbinden. Viele Studierenden neigen - insbesondere bei Studienbeginn - dazu, sich Fragen herauszusuchen, die ganz groß und abstrakt sind und mit denen sie "die Welt" zu erklären versuchen. Das kann in der Ethnologie aber nur gelingen, wenn man sich einem ganz konkreten Fall zuwendet - nur dann gerät man nicht ins abstrakte Schwafeln.

Wenn Sie sich mit einer ganz konkreten Frage beschäftigen (also etwa "Warum konnte sich bei der Gruppe XYZ das Merkmal ABC entwickeln?", "Wieso glauben die XYZ etwas ganz bestimmtes, nämlich ABC...", "Wer sorgt bei XYZ dafür, dass ABC..."), dann müssen Sie diese konkrete Frage in einem größeren (man kann auch sagen: theoretischen) Zusammenhang stellen. Dies bedeutet, vom Konkreten zu abstrahieren und Verallgemeinerungen aufzustellen (etwa durch den Vergleich mit ähnlichen Fragestellungen; anderen Gruppen; ähnlichen Phänomenen; die Anbindung an bestehende Theorien etc.).

Als Faustregel können Sie sich merken:

Ein guter Text ist wie eine gute Suppe: Schmackhaft wird sie nur, wenn Fleisch (konkrete Fälle) und Knochen (Abstraktion/Theorie) zusammen gekocht werden.

Im Fazit oder Resümee sollen die Ergebnisse der Arbeit hinsichtlich der Frage und der Hypothese zusammengefasst werden. Das Fazit ist also nicht der Platz, um neue Informationen zu liefern.

Wissenschaft beginnt immer mit einem Problem. Diese Problemstellung gilt es immer erst einmal so zu formulieren, dass diese auch für wissenschaftliche Laien oder Personen aus einem anderen Fachgebiet als Ihrem verständlich ist. Um unmissverständlich zu markieren, worum es in der Arbeit geht, sollte die Beschreibung der Problemstellung in eine zentrale Fragestellung münden, die der gesamten Arbeit zugrunde liegt. Übrigens: Die Anzahl der Studierenden, die meinen, eine zentrale Fragestellung müsse nicht mit einem Fragezeichen enden, ist immer wieder erstaunlich groß (bitte konsultieren Sie auch die Informationsmaterialien des Tutorienprogramms).
Sie brauchen also zuallererst EINE Leitfrage, der Sie nachgehen und die Ihr Thema strukturiert.

Vielen Studierenden fällt es schwer, eine solche Leitfrage zu entwickeln; manchmal liegt das daran, dass man schon eine Antwort hat, die man beweisen möchte (wir wissen nicht, ob das in Ihrem Fall auch so ist). Wenn man aber schon eine Antwort hat, dann ist die Frage keine Frage mehr. Insofern stehen wir ganz in der Aristotelischen Tradition: Auch dort beginnt das wissenschaftliche Denken mit dem Staunen über etwas, das man (noch) nicht versteht. Gerade in der Ethnologie geht es nicht darum, Antworten - die man bereits hat - zu belegen, sondern zu versuchen, etwas - das man noch nicht versteht – zu klären (Wie gesagt, wir wissen nicht, ob Sie schon eine Antwort haben, oder ob Sie erst durch die Auseinandersetzung mit dem Material zu einer Antwort kommen wollen).

Um dies zu illustrieren hier ein Beispiel: In unseren Kursen gibt es häufig Studierende, die eine Hausarbeit über "den Islam" schreiben wollen. Zwei Gruppen kann man unterscheiden: Die einen wollen beweisen, dass "der Islam" nichts mit Ehrenmorden, Terrorismus und anderen gegenwärtig in den Medien damit assoziierten Phänomenen zu tun hat; die anderen wollen im Gegenteil dazu beweisen, dass "der Islam" schlecht ist, weil "er" etwa Frauen unterdrücke etc. Beide Gruppen haben schon jeweils eine ganz genaue stereoype Vorstellung von "dem Islam" und suchen lediglich nach Material, das ihre Position untermauert. Sie sind nicht bereit, sich auf konkrete Texte und Fallbeispiele einzulassen, um ja nicht die bereits vorgefasste Meinung in irgendeiner Weise hinterfragen zu müssen – das Problem hierbei liegt darin, dass beide Gruppen keine Fragen haben, sehr wohl aber schon eine Antwort. Das aber ist keine wissenschaftliche Herangehensweise.

Eine Frage besteht vielmehr darin, dass man etwas noch nicht weiss und versucht, diesem Nichtwissen über die Auseinandersetzung mit der entsprechenden Literatur oder empirischem Material nachzugehen.

Die zentrale Fragestellung der Arbeit sollte möglichst präzise formuliert sein und das Forschungsinteresse eng umgrenzen. Ganz wichtig: Die Leitfrage sollte nicht versuchen, "alles" zu Ihrem Thema zu erfassen und zu ergründen (um beim obigen Beispiel zu bleiben: "den Islam" erklären zu wollen); es sollte im Gegenteil eine kleine Frage sein - diese aber muss klar und präzise formuliert sein. Je unpräziser die Frage formuliert ist, desto weniger hilft sie, durch die Arbeit zu führen und diese zu strukturieren.

Wenn die Fragestellung "klein" ist, dann ist es auch leichter für Sie, den nächsten Arbeitsschritt zu vollziehen: Einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu geben. Dieser Überblick ist äusserst wichtig, denn von Ihrer Arbeit wird erwartet, dass sie sich auf dem neuesten Stand der Forschung befindet und nicht Fragen beantwortet, die schon 100-Mal beantwortet wurden. Wenn Sie den Überblick gewonnen haben, stellen Sie vielleicht unter Umständen fest, dass sie eine andere Fragestellung als ihre ursprüngliche interessanter finden oder eine Lücke im Forschungsstand entdecken, an die Sie anfangs gar nicht gedacht hatten. Wenn Sie an diesen Punkt geraten: Herzlichen Glückwunsch, jetzt sind Sie auf dem Weg, ein/e gute/r Wissenschaftler/in zu werden.

Formulieren Sie nur Fragen, die Sie am Ende der Arbeit auch beantworten können! Dazu folgende Tipps:

* Vermeiden Sie komplizierte und verschachtelte Fragesätze
* Vermeiden Sie die Aneinanderreihung von möglichst vielen Fachbegriffen
* Formulieren Sie Ihre Frage so, dass auch Fachfremde und Nichtwissenschaftler sie verstehen
* Vermeiden Sie die Formulierung ganzer Fragebatterien

Wenn Sie meinen, eine Frage gefunden zu haben, die Ihrem Anliegen entspricht, heißt dies nicht zwangsläufig, dass es bei der Formulierung bleiben muss. Häufig ergibt sich im Forschungsprozess noch eine Modifikation der Fragestellung. Das ist ganz normal. Diese Modifikation sollte allerdings nicht mehr gravierend sein. Deshalb sollten Sie im Vorfeld des Schreibprozesses, also bei der Planung Ihrer Arbeit, bereits mehrere Alternativen in Erwägung gezogen haben. Hören Sie also nicht gleich nach der ersten Formulierung einer Frage auf, über andere Fragestellungen oder Formulierungen nachzudenken. Überlegen Sie bei der Planung immer wieder neu, ob dies auch die Frage ist, der Sie nachgehen wollen. Deshalb: Probieren Sie, formulieren Sie um, erstellen Sie Alternativen, verwerfen Sie Alternativen und diskutieren Sie, bevor Sie sich entscheiden.

Weitere Informationen zur Planung einer wissenschaftlichen Arbeit können Sie auch dem sehr empfehlenswerten, umfassenden und detaillierten Buch LAMPRECHT, Markus/STAMM, Hanspeter/RUSCHETTI, Paul: Wissenschaftliches Arbeiten: Ein Leitfaden für Diplom- und Semesterarbeiten. Zürich, 1992., hier insbesondere Kapitel 5 (S.37-42) entnehmen (das Werk lässt sich als PDF leicht über die gängigen Suchmaschinen erhalten).
Ebenfalls empfehlenswert sind folgende Quellen:
BISCHOFF, Christine/OEHME-JÜNGLING, Karoline: Fragestellungen entwickeln. In: DIES./LEIMGRUBER, Walter (Hg.): Methoden der Kulturanthropologie. Köln u.a. 2014, S. 32-52.
ECO, Umberto: Wie man eine wissenschaftliche Abschlussarbeit schreibt. Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften (13. Auflage.). Wien 2010.

Bitte formulieren Sie ein Abstract von ca. 10 Sätzen, in dem Sie die unter "Einleitung" genannten Punkte einarbeiten. Schicken Sie dem/der Seminarleitenden das überarbeitete Abstract zu.

Wenn Sie eine Frage haben, dann bietet es sich an, sich ethnographisches Material – insbesondere Fallstudien - zu beschaffen und an einem (in Ausnahmefällen auch mehreren) ganz bestimmten Fallbeispiel/en Ihrer Frage nachzugehen. Es ist ganz wichtig, zumindest EINEN ganz bestimmten Fall zu untersuchen. Sonst gerät man in die Gefahr, nur Allgemeinplätze zu entwickeln, die nichts für das Verständnis eines ganz konkreten Phänomens beitragen.

Es wäre nun also wichtig, uns die Literaturliste zu schicken, mit der Sie arbeiten wollen. Bitte listen Sie darin nicht nur die Titel auf, sondern kommentieren Sie kurz, mit 2,3 Sätzen, worüber es in den Texten geht (denn Sie können nicht davon ausgehen, dass wir alle von Ihnen recherchierten Texte kennen). Verpflichtend in den ethnologischen Veranstaltungen ist, dass Sie mindestens 70 % Texte benutzen müssen, die von Ethnologen (Sozial- oder/und Kulturanthropologen) stammen (wir sind diesbezüglich ganz rigide und erlauben keine Ausnahmen). Lediglich bei Arbeiten, die für Vertiefungsseminare angefertigt werden, die Prof. Haller zusammen mit anderen Kollegen durchführt, ist das natürlich anders.
Gemeint sind im Übrigen Texte aus wissenschaftlichen Zeitschriften und Büchern - keine Zeitungsartikel.

Sie müssen selbst herausbekommen, ob ein/e Autor/in Ethnologe oder Ethnologin ist! Wenn Sie das nicht abprüfen können, dann verzichten Sie lieber darauf.

* Text zum Großteil von http://medien2.ifs.sozialwissenschaften.uni-tuebingen.de/ifs/arbeitsbereiche/ab4/faq.htm; z.T. mit Anmerkungen und Einschüben von D.Haller (Sommer 2007)

Sie sollten i.d.R. wissenschaftliche Literatur von Sozialanthropologen/Sozialanthropologinnen oder Ethnologen/Ethnologinnen (aber bitte keine Zeitungsartikel oder Wikipedia) benutzen und in Ihren Hausarbeiten mindestens 6 über die Seminarliteratur hinausgehende wissenschaftliche Artikel/Bücher benutzen; bei BA- und MA-Arbeiten müssen Sie das gewählte Thema noch umfassender und zur Gänze beherrschen und dazu v.a. auf dem neuesten Stand der Forschung sein; mit ein paar Artikeln und Büchern ist das nicht getan); bei schriftlichen Arbeiten (insbes. Hausarbeiten in den Modulen Sozialanthropologie, Praktische Anthropologie) müssen mindestens 70 % der Literatur von Sozialanthropologen/Ethnologen geschrieben sein. In diesen Modulen gibt es pauschal eine Note Abzug, sofern dem nicht der Fall ist.

Der dtv-Atlas Ethnologie ist ein populärwissenschaftliches Überblickwerk, das Ihnen zur Orientierung dienen sollte. Er ersetzt daher keine wissenschaftliche Quelle und darf nicht zitiert werden.

Welche Literatur soll ich benutzen und wie komme ich daran? *
Erstmal recherchieren, dann lesen, dann unter Nutzung der Literaturangaben in den Texten wieder recherchieren, dann lesen, ...
(Ich finde keine Literatur, was soll ich machen? Bitte konsultieren Sie auch die Informationsmaterialien des Tutorienprogramms ).

Die passende Auswahl von Literaturquellen ist grundsätzlich ein Teil der wissenschaftlichen Leistung. Ohne eine entsprechende Einarbeitung in die Thematik auf der Grundlage von Recherche und Sichtung ist die Entscheidung, welche Texte verwendet werden sollten, nicht möglich. Dies kann auch der/die Betreuende niemandem abnehmen. Diese können zwar gelegentlich einen Tipp geben, welche Literatur man zusätzlich verwenden oder zumindest sichten sollte. Eine vorgefertigte Literaturliste – möglichst noch mit Bibliothekstandort oder besser noch: Den Kopienordner – kann niemand erwarten. Die Eigenleistung bei der Recherche und Sichtung der Literatur ist vielmehr eigenständig zu erbringen.

Für die Literaturauswahl ist wiederum die zentrale Fragestellung von Bedeutung. Denn ohne diese fällt die Entscheidung, welche Texte benötigt werden und welche nicht, schwer. Fehlt der Fragestellung die Präzision, kommt es auf dem Schreibtisch mitunter zu einer wilden Anhäufung von Texten und Büchern, von denen man dann glaubt, alle in der eigenen Arbeit unterbringen zu müssen, mit dem Effekt, dass das eigentliche Thema völlig aus dem Blickfeld gerät. Zielorientiertes Lesen ist also nur möglich, wenn das Thema und die Fragestellung eine zielgerichtete Auswahl der forschungsrelevanten Literatur erlaubt. Gleichwohl gelingt es auch bei enger thematischer Eingrenzung und größter Präzision bei der Formulierung der Fragestellung nicht immer, gleich die relevante Literatur zu finden. Hier muss man entscheiden, welche Literatur zur Beantwortung der Frage bedeutsam ist und welche nicht. Dementsprechend kommt es durchaus häufig vor, dass ein bis zwei Drittel der recherchierten und gesichteten resp. gelesenen Texte keine Verwendung in der Arbeit finden. Die Bücher- und Kopienberge machen nur denjenigen Probleme, die nicht entscheiden können, was sie damit anfangen sollen!

Ich würde gern meine Abschlussarbeit im Studiengang ... schreiben; haben Sie da ein Thema für mich?
Nein! Im Regelfall müssen sich die Studierenden ihr Thema selber auswählen.

Ich finde keine Literatur, was soll ich machen?
Glückwunsch, denn scheinbar wurde eine große Forschungslücke entdeckt. Möglicherweise liegt es aber auch an einer nicht hinreichenden Literaturrecherche. Wer sich darauf beschränkt, ein wenig im Präsenzbestand der Institutsbibliothek zu stöbern, wird vermutlich nur wenig brauchbare – und vor allem nicht immer die neuesten – Literaturangaben finden. Hier ist zu empfehlen, sich das Literaturverzeichnis der jüngeren gefundenen Werke anzusehen und auf interessante Literaturhinweise hin durchforsten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich einfach mal die Inhaltsverzeichnisse der einschlägigen Fachzeitschriften anzuschauen. Am wichtigsten ist allerdings, sich die fachspezifischen Zeitschriftendatenbanken vorzunehmen. In der RUB verfügen wir über JSTOR - worin zwar die wichtigsten älteren (und durchaus relevanten) Bestände, allerdings nicht die neuesten Jahrgänge aufgenommen sind. Mögliche weitere Datenbanken, in denen sie recherchieren können, sind z.B.:

Spolit: http://www.bisp-datenbanken.de/index.html
Spowis-online: http://www.iat.uni-leipzig.de/iat/ids/spowis/startseite.htm
WISO: http://www.wiso-net.de
SOMED: http://www.ub.uni-bielefeld.de/library/databases/dbf/somed_cd.htm
digitale Bibliothek [UB]: http://www.ub.uni-tuebingen.de/
JSTOR: https://www.jstor.org/
EVIFA: http://www.evifa.de/v2/de/
Schauen Sie auch auf dieser Seite unter "Etno Links", unter Punkt 1, finden Sie Links zu Kultur- und Sozialanthropologie/Ethnologie

Eine Internetrecherche via »google« oder anderen Suchmaschinen ersetzt die eigene Recherche in den Bibliotheken und Bibliotheksdiensten im Übrigen nicht. Sie hilft zwar, sich zu orientieren und einen groben Überblick über das Thema zu erhalten. Aber sie führt doch eher selten Ergebnissen, wie man sie für die wissenschaftliche Arbeit braucht. Die Internetrecherche sollte man nutzen, um nach Semesterapparaten und -skripten, Online-Publikationen, Veröffentlichungslisten von Universitätsmitarbeitern oder thematisch verwandten Seminararbeiten zu suchen. Diese kann man dann dazu verwenden, um in den Literaturangaben nach passenden Primärquellen zu suchen. (Aber Vorsicht bei dem Gebrauch der Internettexte. Zu prüfen ist auf jeden Fall die Seriosität der Quelle. Und vor dem Übernehmen von Textpassagen ohne Angabe des Autors sei eindringlich gewarnt (Täuschungsversuch), denn auch die Gutachter können »googlen«.)
Je mehr ich mich in das Thema einlese, desto mehr Aspekte erscheinen mir wichtig. Wie soll ich da den Überblick behalten?

Wir raten Ihnen hier, zunächst die Fragestellung zu prüfen, ob diese nicht zu breit und unpräzise formuliert wurde. Auf jeden Fall ein Abschweifen vermeiden und gegebenenfalls die Fragestellung präzisieren. (Wie formuliere ich eine zentrale Fragestellung?)

Ich habe mir ein Thema überlegt und schon mal einen Fragebogen entwickelt. Wie gehe ich jetzt weiter vor?
Hier wurde der zweite (oder dritte) Schritt vor dem ersten gemacht. Denn zunächst muss überlegt werden, warum man empirisch forschen möchte. Und dazu bedarf es erstens der zentralen Fragestellung sowie zweitens eines theoretischen Ansatzes, mit dem man diese beantworten möchte. Bei der Entwicklung eines Fragebogens sollte man also unbedingt theoriegeleitet vorgehen! Dies macht es zum einen leichter zu entscheiden, welche Fragen in dem Fragebogen tatsächlich gestellt werden müssen (getreu dem Motto: Wer viel misst, misst Mist) und wie die Ergebnisse der Befragung interpretiert werden können. Zum anderen lässt sich erst auf der Basis einer theoriegeleiteten Untersuchung die eigene Methodik reflektieren, bevor die zentrale Fragestellung beantwortet wird. Denn nur die Theorie erlaubt es, den Blickwinkel zu bestimmen, aus dem heraus ein Phänomen empirisch untersucht wird. Ein anderer Blickwinkel (eine andere Theorie) liefert möglicherweise andere Ergebnisse bei der Untersuchung des gleichen Phänomens, ohne dass sich diese gegenseitig ausschließen müssen. Aber gerade das unterscheidet die wissenschaftliche Arbeitsweise von Alltagsbeobachtungen, für die meist der Stammtisch als zentrales Diskussionsforum dient und an dem häufig »Wahrheiten« mit universellem Geltungsanspruch geäußert werden.

Zur Literaturverwaltung können Sie gerne Citavi verwenden. Citavi ist eine windowsbasierte Software zur Literaturverwaltung und Wissensorganisation. Die Ruhr-Universität Bochum hat zum 01. Oktober 2007 eine Campuslizenz für Citavi erworben. Citavi steht allen Angehörigen der RUB kostenlos zur Verfügung! ->
http://www.ub.ruhr-uni-bochum.de/informationen/citavi.html

Täuschungsversuch
Wir warnen vor Täuschungsversuchen! Das Internet scheint Studierende dazu zu verlocken, von anderen abzuschreiben und das Ergebnis dann als eigenes auszugeben. Doch Vorsicht: Arbeiten (Hausarbeiten/Examensarbeiten, ...) unterlaufen bei Verdacht einem automatischen Kontrollprocedere durch unsere Mitarbeiter, die speziell für die Internet-Recherche geschult wurden. Im Falle einer nachgewiesenen Täuschung wird die Arbeit mit "nicht bestanden" gewertet und der Name des Betroffenen wird an die Institutsleitung weitergegeben, die dann weitere Schritte einleitet.

* Text zum Großteil von http://medien2.ifs.sozialwissenschaften.uni-tuebingen.de/ifs/arbeitsbereiche/ab4/faq.htm; z.T. mit Anmerkungen und Einschüben von D.Haller (Sommer 2007)

 

1. Cultural and Social Anthropology
1.1. Introductions into anthropology, journals, dictionnaries, encyclopedia

1.2. History of anthropology, general history of theories, anthropology in the news

1.3. Fieldwork, ethnography, methodology

1.4. Professional Organizations

1.5. Volkskunde and Related Disciplines

2. Other Anthropologies
2.1. Philosophical Anthropology

2.2. Historical Anthropology

2.3. Sociobiological Anthropology

3. Sources
3.1. Libraries, Search Engines

3.2. Newspapers

4. The Mediterranean, Gibraltar and Spain
4.1. The Mediterranean

4.2. Gibraltar

4.3. Spain

5. USA Allgemein

5.1. Texas

6. Up, up, and away... with your body, or in your mind

7. Cartography, nations, and state symbols